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Zwischen dem Können (der Arbeitskraft) der Menschen und den wechselnden Gestalten der Sklaverei und der Lohnarbeit liegen Welten.
Mit der großen Maschinerie und der Industrialisierung in Europa, verbunden mit der in Fabriken konzentrierten Arbeit, entstand im 19. und 20. Jahrhundert auch ein Produzentenstolz und ein kämpferisches Selbstbewusstsein. Für die Fahnen in den Kämpfen der Arbeiter galt lange, die Farbe Rot. Joseph Vogl, antwortet auf die Frage, welche Farbe für ihn die Arbeit hat: Grau. Die Zukunft und das Geld glitzern. Die Arbeit dagegen steckt in der jeweiligen Gegenwart fest. Lebenswelt und Arbeit sind miteinander verschränkt, die Idee "der Mensch ist flexibel" ist eine Illusion. Die digitale Revolution und zeitgleich die Auswanderung der Arbeit in die Regionen, in denen sie billig ist, verändern die klassische Industrie und alle Formen der Arbeit. Diese Abhängigkeit gilt nicht gleicherweise für das Kapital. Es kann ausweichen in seine vergangenen Formen, nach Übersee und es vermag die Zukunft zu beleihen. Das Kapital ist ein Chamäleon. Joseph Vogl schrieb das aufsehenerregende Buch "Das Gespenst des Kapitals". Wie stark die Zukunft der Arbeit, ja die ganze Subjektivität der Menschen und ihre Lebenswelt, abhängig sind von der Zukunft, die sich das Kapital sucht, hört sich an wie ein faszinierender Roman und ist zugleich lebenswichtig für unsere Orientierung. "Nichts entmutigt so sehr, als ein Spiel nicht zu überschauen, von dem das Leben abhängt." Begegnung mit Prof. Dr. Joseph Vogl, Autor und Hochschullehrer an der Humboldt-Universität Berlin.
Arbeit ist das halbe Leben
Zwischen dem Können (der Arbeitskraft) der Menschen und den wechselnden Gestalten der Sklaverei und der Lohnarbeit liegen Welten.