
In seiner Predigt „Das Christuslied“ entfaltet Manfred Beutel die faszinierende Geschichte des uralten Hymnus aus Philipper 2, 6-11, der in den ersten christlichen Gemeinden gesungen wurde – ein Lied, das den Weg Jesu von göttlicher Herrlichkeit bis zum Kreuzestod beschreibt.
Manfred zeigt: Dieser Text ist kein theoretisches Bekenntnis, sondern ein lebendiger Ausdruck von Staunen. Warum zieht ein König auf einem Esel ein? Warum endet sein Triumphzug in Folter und Hinrichtung? Der Hymnus antwortet mit einem radikalen Bild: Jesus, gleich Gott, entäußert sich freiwillig – wird Mensch, leidet, stirbt. Doch das ist nicht das Ende. Wie ein „U“ steigt die Erzählung hinab in die Tiefe und wieder empor – und lädt ein, diese Bewegung nachzuvollziehen.
Für die ersten Christen war dies kein Dogma, sondern eine Erfahrung: Gott kommt den Menschen so nah wie nie – in einem Leben, das Solidarität mit den Schwachen und eine Liebe ohne Grenzen vorlebt. Beutel fragt: Was bedeutet das heute? Wie prägt dieser Weg unser eigenes Leben? Seine Predigt wird zur Einladung, sich von der Urkraft dieses Liedes berühren zu lassen – und zu spüren, dass Glaube nicht Lehre, sondern Begegnung ist.