
Nach einer kurzen Herbstpause sprechen Alois und Oliver darüber, wie echte Deep-Tech-Ökosysteme auf Stadtebene entstehen – jenseits von Buzzwords. Sie ordnen ein, was Deep Tech wirklich bedeutet, wo die Grenze zu Commodity-Technologien verläuft und weshalb der Begriff aktuell oft inflationär verwendet wird. Ausgehend von Deutschlands neuer Hightech-Agenda (mit Schwerpunkten wie KI, Quantencomputing und Biotechnologie) diskutieren sie, wie nationale Programme lokale Cluster beeinflussen und warum Orte mit starker Forschungs- und Infrastrukturbasis – etwa DESY und die Science City in Hamburg – als Anker dienen.
Die Episode zeigt, wie Konvergenz zwischen Technologien wie KI, Quanten- und Neuromorphik-Computing, Robotik oder XR Tempo aufnimmt und welche Rolle „universelle Schnittstellen“ wie große Sprachmodelle dabei spielen. Zugleich machen die beiden deutlich, dass Grundlagenforschung geschützte Domänen braucht, während Reallabore und Sandboxes die Brücke in die Anwendung schlagen. An konkreten Beispielen wird sichtbar, weshalb kurze Wege, stabile Rahmenbedingungen, verlässliche Testflächen und klar profilierte Stadt-Stärken den Unterschied zwischen Theorie und Transfer ausmachen.
Ein zentrales Motiv der Folge ist der „Übersetzer“: Personen und Formate, die Forschung, Industrie und – oft als Ankerkunden – den Staat zielgerichtet zusammenbringen. Statt Event-Inflation braucht es kuratierte Räume, in denen Themen kurz vor der Marktreife fokussiert beschleunigt werden. Genau hier setzt der Deep Tech Campus Circle an: als bewusst exklusiver Ort, an dem Köpfe, Kapital und konkrete Use Cases aufeinandertreffen, um aus Keimlingen skalierbare Innovationen zu machen.
Am Ende bleibt die klare These: Deep Tech entsteht, wenn tiefe Expertise, Geduld und ein klug orchestriertes Ökosystem zusammenwirken. Wer verstehen will, wie Städte vom Strategiepapier zur sichtbaren Wertschöpfung kommen, bekommt in dieser Folge eine kompakte, praxisnahe Landkarte – von der Saat in der Grundlagenforschung bis zur Ernte im Markt.