
In unserer fünften Podcast Folge sprechen wir mit der Völkerrechtswissenschaftlerin Nahed Samour über Deutschlands vermeintliche Pflicht dem Völkerrecht gegenüber, was diese Pflicht mit der Verantwortung gegenüber der eigenen Vergangenheit zu tun hat und wie die Realität der Unterstützung Israels da rein passt – oder nicht rein passt.
In unserem Gespräch mit Nahed versuchen wir, dem Konzept der Staatsräson auf die Spur zu gehen. Was bedeutet diese „Räson“ eigentlich – Ist es ein Gesetz? Hat es rechtliche Wirkung? Was für Bedeutung hat sie in der deutschen Außenpolitik und was für Auswirkungen hat sie in Deutschland selbst?
Wir sprechen auch darüber, wie sich eine zunehmened politisierte Zivilgesellschaft, die sich durch den Genozid in Gaza mobilisiert hat, immer öfter auf die Sprache des Völkerrechts beruft. Hat diese steigende Popularität des Völkerrechts Potential?
Auf dem Weg, diesen Fragen nachzugehen, diskutieren wir auch über Naheds persönliche Erfahrungen. Zum Beispiel, ob sie in Zeiten wie diesen noch Hoffnung aus dem Völkerrecht schöpfen kann. Und was Berlin und Deutschland im Kontext der Entwicklungen der letzten Jahre Palästina-Israel gegenüber, sowohl außen- wie auch innenpolitisch, für sie bedeutet.
Im Laufe der Folge wurden u.a. diese Literaturquellen erwähnt:
Rabea Eghbariah: „Toward Nakba as a Legal Concept“, in: Columbia Law Review
Hanan Badr und Nahed Samour: „Arab Berlin: Dynamics of Transformation“, transcript Verlag, 2023.
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Hinter dem Podcast steht der Verein dis:orient, ein unabhängiges Kollektiv von Journalist:innen, Wissenschaftler:innen und Aktivist:innen, die sich auf vielfältige Weise mit den Ländern Westasiens und Nordafrikas auseinandersetzen. Inspiriert von postkolonialen und feministischen Ansätzen setzen wir uns dafür ein, marginalisierten Perspektiven eine Plattform zu bieten. Das geschieht durch unser Online-Magazin, in dem wir Artikel, Analysen und Interviews veröffentlichen, sowie durch Veranstaltungen – immer darauf bedacht, einen Raum für diverse Stimmen zu schaffen.
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