Wer wütet, hat die Kontrolle verloren. Gott aber wird zornig, wo Menschen ihrer Verantwortung nicht gerecht werden. Ein Podcast darüber, wie sehr unser Innenleben mit den äußeren Verhältnissen zusammenhängt.
Wie fühlt sich Wut an? Viele Menschen erleben Wut körperlich, nicht umsonst gibt es die Rede von der «Wut im Bauch». Wut hat einen starken Handlungsimpuls. Es ist fast unmöglich, ruhig zu bleiben, wenn man wütend ist. Wut hat soziale Kraft. Ohne Wut und Empörung wären beispielsweise die Menschenrechte niemals entstanden. Wut kann aber auch blind machen und zerstörerisch sein. Die Autorin Ciani-Sophia Höder unterscheidet nihilistische, vereinfachende und moralische Wut. Die Soziologin Eva Illouz beschreibt Wut als berechtigt, wenn sie sich auf gemeinschaftliches Erleben stützt. Neuerdings betonen vor allem Frauen ihren Stolz darauf, wütend zu sein. Gibt es männliche und weibliche Wut? Welche Wut ist berechtigt? Wie kann Wut zur Gestaltung besserer sozialer Verhältnisse beitragen? Und dürfen Christ:innen eigentlich zürnen? Darüber diskutieren wir heute. Komm und setz dich dazu!
Zum Nach- und Weiterlesen:
- Ciani-Sophia Höder, Wut und Böse, München 2021.
- Eva Illouz: Explosive Moderne, Berlin 2024.
- Timothy Snyder, Über Thyrannei. Zwanzig Lektionen für den Widerstand, München 2023.