
Selbstmordgedanken erhellen Ingos Gemüt, und das hat nichts mit Maries Verschwinden zu tun. Es gibt Zeitgenossen, die würden Ingo ohnehin als schwermütig bezeichnen. Von jeher gibt er sich gerne diesen Endzeitträumereien, wie man ein Menschenleben, tilgt, leidenschaftlich hin und schwärmt von einem Ende mit Paukenschlag: Blut, Knochensplitter, Schleim, Knorpel, Pistole, Galgen, Erdloch, Ertrinken - Hashtag - Vergiftung. Kurzum Ingo ist dieser leidenschaftliche, melancholische, suizidale Typ mit den ganzen guten Musikscheiben im Wohnzimmer und einem laufenden Hauskredit. Er ist genau der Typ, der einfach keine Gefahr darstellt, für nichts und niemanden, der sich aber insgeheim wünscht, Gefahren zu erfahren, um ihnen heroisch zu strotzen, um sich über sie zu beschweren, wo und wie auch immer sie sich ihm zeigten... Wäre er nur nicht dieser neurotische Pedant, der sein Geld mit dem Überprüfen von Romanen verdiente...