Für die moderne Zivilisation erscheint Geld wie ein Zaubermittel. Doch die "monetäre Magie" ist abhängig von Wert und Verlust der Währung. Zweimal erlebten die Menschen in Deutschland, wie ihr Geld sich in Luft auslöste. Doch auch in stabilen Zeiten gilt: Wenn wir glauben, alles sei für Geld zu haben, dann täuschen wir uns. Liebe, Ämter und Seelenheil gibt es eben nicht zu kaufen. An anderen Punkten entzündet sich der Kampf um die Frage: Wollen wir den Zugriff des Geldes auf dieses Gut zulassen? Wie etwa bei der Bildung. In der Antike hielt die abstrakte Schuld die Gesellschaft zusammen. Für Aristoteles gab es daher nichts Erschreckenderes als das Aufkommen von Geld. Heute organisiert die Börse die Fortsetzung von Zahlungen als elementarer Grundlage der Gesellschaft. Ein Crash ist die Auflösung der Ereigniszusammenhänge.
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Für die moderne Zivilisation erscheint Geld wie ein Zaubermittel. Doch die "monetäre Magie" ist abhängig von Wert und Verlust der Währung. Zweimal erlebten die Menschen in Deutschland, wie ihr Geld sich in Luft auslöste. Doch auch in stabilen Zeiten gilt: Wenn wir glauben, alles sei für Geld zu haben, dann täuschen wir uns. Liebe, Ämter und Seelenheil gibt es eben nicht zu kaufen. An anderen Punkten entzündet sich der Kampf um die Frage: Wollen wir den Zugriff des Geldes auf dieses Gut zulassen? Wie etwa bei der Bildung. In der Antike hielt die abstrakte Schuld die Gesellschaft zusammen. Für Aristoteles gab es daher nichts Erschreckenderes als das Aufkommen von Geld. Heute organisiert die Börse die Fortsetzung von Zahlungen als elementarer Grundlage der Gesellschaft. Ein Crash ist die Auflösung der Ereigniszusammenhänge.
Wie verhalten sich intelligente Akteure in einem Labyrinth? Wie handeln Banken in der Krise? Worauf kann man sich verlassen? Der Sturz von Lehman Brothers und die Kollateralschäden, die die Bankenkrise auslöste, bilden eine Herausforderung an sämtliche traditionellen Lehrmeinungen in der Ökonomie und in der Soziologie. Dirk Baecker, Soziologe an der Zeppelin-Universität in Friedrichshafen, über die Frage: Worauf kann man vertrauen? Worauf kann man auf keinen Fall vertrauen?
Erstausstrahlung am 15.11.2009
Zaubermittel Geld
Für die moderne Zivilisation erscheint Geld wie ein Zaubermittel. Doch die "monetäre Magie" ist abhängig von Wert und Verlust der Währung. Zweimal erlebten die Menschen in Deutschland, wie ihr Geld sich in Luft auslöste. Doch auch in stabilen Zeiten gilt: Wenn wir glauben, alles sei für Geld zu haben, dann täuschen wir uns. Liebe, Ämter und Seelenheil gibt es eben nicht zu kaufen. An anderen Punkten entzündet sich der Kampf um die Frage: Wollen wir den Zugriff des Geldes auf dieses Gut zulassen? Wie etwa bei der Bildung. In der Antike hielt die abstrakte Schuld die Gesellschaft zusammen. Für Aristoteles gab es daher nichts Erschreckenderes als das Aufkommen von Geld. Heute organisiert die Börse die Fortsetzung von Zahlungen als elementarer Grundlage der Gesellschaft. Ein Crash ist die Auflösung der Ereigniszusammenhänge.