
Menschen mit geringem Einkommen finden kaum noch bezahlbaren Wohnraum. Die Gentrifizierung verschärft die Situation: Viele werden aus ihren Stadtteilen verdrängt und ziehen in Quartiere, in denen es oftmals an grundlegenden Einrichtungen wie Bäckereien oder sozialen Treffpunkten wie Kneipen fehlt. Für die Betroffenen bedeutet das: Ihre sozialen Netzwerke zerbrechen, und der Neuanfang in der neuen Umgebung fällt schwer. In den vernachlässigten Vierteln soll die Soziale Arbeit dann die fehlende Infrastruktur kompensieren.
Monika Alisch, Professorin für Sozialraumbezogene Soziale Arbeit, Gemeinwesenarbeit und Sozialplanung, und Stefan Weidmann, Professor für Sozialraumentwicklung und -organisation sowie soziologische Perspektiven in der Sozialen Arbeit, rufen dazu auf, die Perspektiven der Sozialen Arbeit zu erweitern. Sie betonen, dass die benachteiligten Bevölkerungsgruppen durch den Klimawandel und die Digitalisierung weiter ins Abseits gedrängt werden könnten.
In der zweiten Folge zum Thema „Wohnen als Soziale Frage“ diskutieren sie, wie sich die Soziale Arbeit neu positionieren und welche praktischen Handlungsoptionen sie ergreifen kann. Sie zeigen auf, wie Soziale Arbeit im Wohndiskurs schwache Interessen stärken kann und warum sie sich als Partner für die Stadtentwicklung ins Spiel bringen sollte.
Weitere Infos:
- Profil Prof. Dr. Monika Alisch
- Profil Prof. Dr. Stefan Weidmann
- Buch "Wohnen als Soziale Frage"
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