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hr2 Dokumentation und Reportage
hr2
29 episodes
1 week ago
Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.
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Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.
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Alexander von Humboldts unbekannter Kosmos - Folge 5 v 8 - Die Vermessung der Welt - Humboldt als Geograph und Geologe
hr2 Dokumentation und Reportage
54 minutes 59 seconds
3 months ago
Alexander von Humboldts unbekannter Kosmos - Folge 5 v 8 - Die Vermessung der Welt - Humboldt als Geograph und Geologe
Alexander von Humboldt forschte empirisch und multidisziplinär. Dazu gehörte es, dass er nicht nur sammelte und experimentierte, sondern alles, was sich vermessen ließ, auch wirklich vermaß: Er führte eine große Zahl von entsprechenden Instrumenten mit, bestimmte die geographische Länge, Breite und Höhe von Orten, den Erdmagnetismus, das Fallen und Streichen von Gesteinsschichten, Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Elektrizität, die Zusammensetzung der Luft, Wärme von Niederschlag und Gewässern und sogar die Bläue des Himmels. Besonders faszinierten ihn Vulkane und Erdbeben. Es gelang ihm auch, die lange vermutete Verbindung zwischen dem Orinoco und dem Amazonas nachzuweisen.1840 regte er erfolgreich an, ein weltweites Netz von Messstationen aufzubauen, um den Erdmagnetismus zu bestimmen.
hr2 Dokumentation und Reportage
Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.