Home
Categories
EXPLORE
True Crime
Comedy
Society & Culture
Business
Sports
TV & Film
Technology
About Us
Contact Us
Copyright
© 2024 PodJoint
00:00 / 00:00
Sign in

or

Don't have an account?
Sign up
Forgot password
https://is1-ssl.mzstatic.com/image/thumb/Podcasts112/v4/a2/68/7c/a2687c28-2fe3-546c-b3dc-6048f2173df1/mza_15814567130535295524.jpg/600x600bb.jpg
hr2 Dokumentation und Reportage
hr2
29 episodes
1 week ago
Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.
Show more...
Society & Culture
RSS
All content for hr2 Dokumentation und Reportage is the property of hr2 and is served directly from their servers with no modification, redirects, or rehosting. The podcast is not affiliated with or endorsed by Podjoint in any way.
Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.
Show more...
Society & Culture
https://mp3podcasthr-a.akamaihd.net/mp3/podcast/hr2_dokumentation_und_reportage/hr2_dokumentation_und_reportage_20250612_103806336_250615_Feature_1400x1400px_Imago_Images_1_1.jpg
Und heute mild und morgen wild - Meeresbegegnungen und Meeresphantasien
hr2 Dokumentation und Reportage
53 minutes 27 seconds
5 months ago
Und heute mild und morgen wild - Meeresbegegnungen und Meeresphantasien
Das Meer hat schon immer zu tiefgründigem Nachdenken angeregt und trotz aller Gefahren zu friedlichen oder weniger friedlichen Unternehmungen herausgefordert. In allen Religionen gilt Wasser als Urquell des Lebens und als Element der Reinigung. Die zu Beginn der Schöpfung mit Wasser bedeckte Erde und die großen Fluten, die aus Strömen und vom Ozean über das Land hereinbrechen, wurden aber auch zum Sinnbild einer zerstörerischen Natur; Wasser steht nicht nur für den Anfang des Lebens, sondern auch für sein Ende. Ozean und Schifffahrt wurden Allegorien für Begrenzung und Grenze ebenso wie für Offenheit und Neugier, für menschliche Sehnsucht und Aufbrüche ins Ungewisse, für Gefahren und Chancen in der Begegnung mit dem Unbekannten. Das Meer brachte Gesellschaften und Kulturen einander nahe, doch es war auch Schauplatz militärischer Aktionen, und Seereisen trugen, bevor sie zur touristischen Attraktion wurden, zur Verbreitung von Krankheiten bei. Die Philosophie sah im maritimen Aufbruch auch eine Begegnung mit sich selbst, eine Fahrt in das offene Meer der Unendlichkeit, in ein Denken als Prozess, der kein Ende hat. In Gedichten, Erzählungen, Romanen und Epen gestaltet Literatur die Faszination des Meeres mit glücklicher Fahrt, lieblichem Strand und sicherem Hafen ebenso wie schicksalhafte Irrfahrten und den Kampf mit den Naturgewalten von Sturm und Brandung.
hr2 Dokumentation und Reportage
Am Volkstrauertag wird der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. In dieser Dokumentation widmet sich der Autor Hans-Joachim Simm daher der Frage, wie die Menschen seit der Antike mit dem Thema Trauer und Verlust umgegangen sind und was ihnen Trost gebracht hat. Trost will Leid lindern. Der Zuspruch, den wir dem anderen geben, soll ihm helfen, mit Verlust und Trauer umzugehen, sein psychisches Gleichgewicht wiederherzustellen. Meist sind es die engsten Angehörigen oder Freunde, die durch Wort und Tat trösten. Umgekehrt kann auch derjenige, der schweres Leid erfährt oder am Ende seines Lebens steht, die aufrichten, die um ihn trauern. In Gespräch und Zwiegespräch steht oft der Glaube an einen tröstenden Gott, an ein Jenseits im Mittelpunkt. Zu einem Topos der Geschichte der Tröstung ist der sterbende Sokrates geworden, der durch philosophische Dialoge den Schmerz der Freunde über seinen bevorstehenden Tod mildert. So ist - neben der Religion - gerade die Philosophie ein Medium, das Trost geben kann, und die sogenannte Konsolationsliteratur wurde zu einer eigenen literarischen Gattung, die mit dem der eigenen Sterblichkeit zugleich eine Zuversicht auf das Ende der Trauer geben will. Ebenso hat sich die Dichtung immer wieder zum Anwalt des Trostes gemacht. Gerade indem sie Leid, Verlassenheit und Trostlosigkeit thematisiert, gibt sie der individuellen Krisenerfahrung einen Rahmen, der selbst schon tröstlich sein und zu einer neuen Gelassenheit und Heiterkeit führen kann, zu dem Mut, das Leben neu zu gestalten. Bei Friedrich Hölderlin wird der Dichter zum Verkünder des Geistes, der "heitert", auch wenn die eigene Zeit eher "dürftig" erscheint. Fontane weiß: "In dem ew'gen Kommen, Schwinden, / Wie der Schmerz liegt auch das Glück, / Und auch heitre Bilder finden / Ihren Weg zu dir zurück." Und Theodor Storm verspricht: "So komme, was da kommen mag! / Solang du lebest, ist es Tag." Friedrich Nietzsche ist gewiss, dass Heiterkeit die "Einheit mit dem Herzen der Welt" wiederherzustellen vermag.