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Kreisky Forum Talks
Kreiskyforum
327 episodes
57 minutes ago
Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog ist ein Ort des europäischen und globalen Denkens, der Solidarität und Zusammenarbeit. Namhafte Kurator*innen sprechen mit unseren Gästen über politisch brisante Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaften. Der Podcast zur Stunde. Alle Informationen zum Kreisky Forum sowie das Programm finden Sie hier: https://www.kreisky-forum.org/
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Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog ist ein Ort des europäischen und globalen Denkens, der Solidarität und Zusammenarbeit. Namhafte Kurator*innen sprechen mit unseren Gästen über politisch brisante Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaften. Der Podcast zur Stunde. Alle Informationen zum Kreisky Forum sowie das Programm finden Sie hier: https://www.kreisky-forum.org/
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Episodes (20/327)
Kreisky Forum Talks
Beate Meinl-Reisinger: WER DEN FRIEDEN WILL MUSS WAS GENAU TUN? DIPLOMATIE UND ÖSTERREICHISCHE AUSSENPOLITIK IN SCHWIERIGEN ZEITEN

Cathrin Kahlweit und Raimund Löw im Gespräch mit Bundesministerin Beate Meinl-Reisinger


WER DEN FRIEDEN WILL MUSS WAS GENAU TUN?
DIPLOMATIE UND ÖSTERREICHISCHE AUSSENPOLITIK IN SCHWIERIGEN ZEITEN


Seit acht Monaten ist Beate Meinl-Reisinger österreichische Außenministerin. Erstmals stellen die NEOS, als jüngste und kleinste Koalitionspartei, das Amt und die Parteichefin hat das Amt in schwierigen Zeiten übernommen. Große Herausforderungen für Österreich, die EU und die Internationale Gemeinschaft: fast vier Jahre Krieg Russlands gegen die Ukraine und hybride Angriffe gegen den Westen, eine neue Rolle der USA unter Präsident Trump, der Gaza-Krieg und eine ungelöste Palästina-Frage, global anhaltende Krisen mit Konsequenzen für Entwicklung, Migration und Klima, Anfechtungen des Völkerrechts, der internationalenOrdnung und des Multilateralismus, eine EU auf der Suche nach Einigkeit.


Wo ist Kontinuität, wo Verände-rung der österreichischen Außenpolitik gefragt? Kann Österreich vermitteln und Demokratie und Rechts-taatlichkeit international fördern? Wie soll sich Österreich gegen ein aggressives Russland positionieren, ohne seine Neutralität zu kompromittieren, für welche Reformen in einer Europäischen Union werben, da- mit sich Brüssel in einer multipolaren Welt behaupten kann? Welche Rolle spielt Österreich in den Vereinten Nationen? Bundesministerin Meinl-Reisinger stellt sich im Bruno Kreisky Forum diesen und vielen anderen Fragen der JournalistInnen Cathrin Kahlweit und Raimund Löw – und den Fragen des Publikums.


Beate Meinl-Reisinger, Juristin, Autorin und Politikerin (NEOS). Seit dem 3. März 2025 ist sie Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten der Republik Österreich, seit Juni 2018 auch Vorsitzende der Partei NEOS.


Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin für Österreich und Osteuropa, Publizistin und Moderatorin


Raimund Löw, Journalist und Gestalter des Podcast Falter Radio. Er war Korrespondent des ORF in Peking, Brüssel und Washington DC. Buch (gemeinsam mit Kerstin Witt-Löw) „Weltmacht China. Mit einem Vorwort von Hugo Portisch“ (2018)


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1 day ago
1 hour 11 minutes 20 seconds

Kreisky Forum Talks
Andrei Soldatov: RUSSIA'S LOST GENERATION

Cathrin Kahlweit in conversation with Andrei Soldatov


RUSSIA’S LOST GENERATION

 

Andrei Soldatov is one of the most renowned Russian journalists. Together with his partner Irina Borogan he focuses on security politics and Russia’s secret services; they founded the website agentura.ru and excel in investigative journalism.  But the regime does not forgive publications like „The Red Web“, „The New Nobility“ or „The Compatriots“ about the heritage of the KGB and the complete takeover of the country by the FSB: The couple had to flee to London, where they live in exile.

For their new book “Our Dear Friends in Moscow: The Inside Story of a Broken Generation” they asked former colleagues, reporters and friends about their decision to stay in Moscow and to serve the current regime. ThesE answers tell of submission, fear, compromises and convictions.

 

Andrei Soldatov, Russian investigative journalist and Russian security services expert, co-founder and editor of the Agentura.Ru website.


Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.

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3 days ago
1 hour 16 minutes 16 seconds

Kreisky Forum Talks
Paul Feigelfeld: TECHNOFASCHISMUS, KI-AUTORITARISMUS UND GEGENKULTURELLE TECHNIKEN

Robert Misik im Gespräch mit Paul Feigelfeld


TECHNOFASCHISMUS, KI-AUTORITARISMUS UND GEGENKULTURELLE TECHNIKEN

 

Der Forscher Paul Feigelfeld, Jahrgang 1979, nennt ihn Technofaschismus – den Hang von Silicon-Valley-Oligarchen zum Autoritarismus. Angespornt durch den neuen republikanischen US-Präsidenten Donald Trump greifen die kalifornischen Konzerne nach der Macht. Plattformen wie Google oder Facebook saugen, so Feigelfeld, die Daten von Usern nicht nur ab, um sie an den bestbietenden Unternehmer oder Geheimdienst zu verkaufen.


Protagonisten der Cyber-Ökonomie wie Paypal-Gründer Peter Thiel würden ihren Einfluss auch dazu benutzen, um demokratische Institutionen anzugreifen: „Die Plattformen, die Sie nutzen, die Daten, die Sie bereitstellen, und die Gewinne, die Sie erzielen, tragen dazu bei, den internationalen Faschismus zu finanzieren, Hass zu verstärken, unseren Planeten auszulaugen und immense Umweltverschmutzung zu verursachen“, sagt Feigelfeld.


Der Kulturwissenschaftler fordert politischen Widerstand gegen das Informationsmonopol der großen Plattformen ein. Er belässt es nicht bei theoretischen Überlegungen, sondern gibt auch praktische Ratschläge. Wie diese aussehen und wie wir uns gegen den Datenmissbrauch schützen können, bespricht er mit dem Autor und Journalisten Robert Misik. Auch Künstliche Intelligenz, für Feigelfeld eine psycho-imperialistische Technologie, steht dabei im Fokus. Statt KI als rein menschliche Erfindung zu betrachten, geht es dem Forscher um die vielfältigen Wirkkräfte, die unsere technologischen Systeme geprägt haben.


Paul Feigelfeld (geb. 1979, Wien, Österreich) studierte Kulturwissenschaften und Informatik an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er bis 2013 für Friedrich Kittler und Wolfgang Ernst arbeitete. Bis Ende 2016 war er wissenschaftlicher Koordinator des Digital Cultures Research Lab am Centre for Digital Cultures der Leuphana Universität Lüneburg. Von 2021–2024 hatte er die Professur für Wissenskulturen im digitalen Zeitalter am Institut für Designforschung der HBK Braunschweig inne und ist Gastprofessor am Lehrstuhl für Medientheorien der Humboldt-Universität zu Berlin. Aktuell bekleidet er die Professur für Digitalität und kulturelle Vermittlung (Medienwissenschaft) an der Universität Mozarteum Salzburg. Feigelfeld lebt und arbeitet in Wien und Salzburg.


Robert Misik, Autor und Journalist

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1 week ago
59 minutes 49 seconds

Kreisky Forum Talks
Jean Asselborn: DIE TOUR SEINES LEBENS

Helfried Carl im Gespräch mit Jean Asselborn, Margaretha Kopeinig und Michael Merten


JEAN ASSELBORN – DIE TOUR SEINES LEBENS


Biografie und Roadstory zugleich: Michael Merten hat den passionierten Radfahrer Jean Asselborn elf Tage durch Frankreich begleitet und zeichnet seinen Aufstieg vom Arbeiterkind zum dienstältesten EU-Außenminister nach.


Jean Asselborn verkörpert wie kaum ein anderer die Standhaftigkeit kleiner Staaten in der europäischen Politik – mit unerschütterlichem Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und ein solidarisches Europa. Seine klare, oft unbequeme Stimme machte ihn zu einem moralischen Kompass in Zeiten wachsender Spaltung und populistischer Strömungen.
Der Politjournalist Michael Merten zeichnet das bewegte Leben eines Mannes nach, der in fast zwei Jahrzehnten als Chefdiplomat die europäische Politik geprägt und leidenschaftlich für eine EU gekämpft hat, die ihre humanitären Wurzeln nicht vergisst. Das Besondere daran: Michael Merten hat den langjährigen Luxemburger Außenminister und passionierten Radfahrer Jean Asselborn 1.000 Kilometer quer durch Frankreich begleitet.


Einleitende Worte:
Heinz Fischer, Bundespräsident a.D., langjähriger persönlicher Freud Jean Asselborns


Gespräch:
Jean Asselborn, luxemburgischer Jurist und Politiker; Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten sowie für Immigration und Asyl 2013-2023; zuvor ab 2004 Außenminister und Vizepremier; Abgeordneter im Parlament 1984-2004; dort Fraktionschef der LSAP 1989-1997; Parteivorsitzender 1997-2004


Margaretha Kopeinig, Journalistin, Autorin zahlreicher Bücher zum Thema österreichische Innen- und Außenpolitik und Europa sowie Biografien über u.a. Jean-Claude Juncker, Martin Schulz, Jean Asselborn und Franz Vranitzky. Mehrere Journalisten-Preise.


Michael Merten, Jahrgang 1983, arbeitete schon während seines Studiums der Geschichte und Politikwissenschaft als Journalist. Seit 2019 ist er Redakteur beim „Luxemburger Wort“, wo er die letzten Jahre der Ära Asselborn aus der Nähe erlebte. Sein Schwerpunkt liegt auf der internationalen Politik sowie auf Reportagen und Portraits.
Moderation: Helfried Carl, ehemaliger Büroleiter der Nationalratspräsidentin und ehemaliger österreichischer Botschafter in der Slowakei, seit 2019 Partner des von ihm mitbegründeten Innovation in Politics Institute in Wien und Gründer der Initiative European Capital of Democracy.

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1 week ago
1 hour 3 seconds

Kreisky Forum Talks
Rudolf Scholten & Wolfgang Maderthaner: GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN IX

Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner

GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWITSCHEN MYTHEN UND LEGENDEN – FOLGE 9Zentraleuropa im späten Mittelalter: Kirchenkrise, Pogrome, apokalyptische RevolutionäreAn der Wende vom 14. zum 15. Jahrhundert durchlebt Mitteleuropa turbulente, von Machtkämpfen und kriegerischen Konflikten geprägte Zeiten. Das Habsburgerreich ist nach dem Tod Rudolfs IV. von Nachfolgekämpfen geprägt, die Besitzungen für fünf Jahrzehnte auf eine Albertinische und eine Leopoldinische Linie aufgeteilt. Die römisch-deutschen Könige stellt seit Mitte des 14. Jahrhunderts das Fürstengeschlecht der Luxemburger. Die römisch-katholische Kirche steckt in einer tiefen Krise: 1378 kommt es zur Kirchenspaltung, dem sog. Abendländischen Schisma, eine Zeit lang amtieren sogar drei Päpste, die Klöster verkommen. In Böhmen steht der Theologe und Prediger Jan Hus gegen den moralischen Verfall der Amtskirche auf, fordert tiefgreifende Reformen und findet in kurzer Zeit eine große Anhängerschaft in der Bevölkerung und auch unter böhmischen Adeligen. Auf Drängen des deutsch-römischen Königs Sigismund, Herrscher über Ungarn und Kroatien, findet 1415 das Konzil von Konstanz statt, um die Kirchenspaltung zu überwinden. Dies gelingt zwar, aber die Hinrichtung von Jan Hus als Ketzer – dem Sigismund freies Geleit zugesagt hatte - löst die Hussitenkriege aus. In diesen entladen sich nicht nur religiöse sondern auch nationale (deutsch-tschechische) und soziale Spannungen.

15 Jahre erschüttern die Kämpfe zwischen den Hussiten und den Kreuzzugsheeren König Sigismunds und des Papstes Böhmen und die angrenzenden Länder. An vorderster Front kämpften bei den Hussiten die radikalen Taboriten, die Maderthaner als „Gotteskrieger des Mittelalters“ beschreibt. Militärischer Anführer der anderen Seite war Habsburger-Herzog Albrecht V., verheiratet mit Sigismunds Tochter Elisabeth von Luxemburg. Zur Finanzierung seiner Feldzüge begeht er einen grausamen Tabubruch: Er veranlasst die Enteignung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung Wiens, deren Vermögen er einzieht.

Zugeständnisse der Kirche ermöglichen 1434 einen Frieden mit gemäßigteren Fraktionen der Hussiten, die radikalen Taboristen werden auf dem Schlachtfeld besiegt. Sigismund wird auch von den Böhmen als König anerkannt. 1437 stirbt Sigismund, Erbin der Thronansprüche im deutschen Reich, in Ungarn, Böhmen und Kroatien ist seine Tochter Elisabeth. Profiteur ist Albrecht V. von Österreich. Als Ehemann Elisabeths folgt er seinem Schwiegervater als römisch-deutscher König nach, und Ungarn, Böhmen und Kroatien werden Teil des Habsburgischen Herrschaftsgebiets. Wolfgang Maderthaner, Historiker, Präsident des Vereins der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung

Rudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky ForumsAufgezeichnet im Bruno Kreisky Forum im September 2025Technische Produktion: Max Hofko

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1 week ago
57 minutes 27 seconds

Kreisky Forum Talks
Barak Ravid, Ebtesam El-Ketbi & Abdulaziz Sager: FROM HOPE TO UNCERTAINTY - FIVE YEARS AFTER THE SIGNING OF THE ABRAHAM ACCORDS BETWEEN ISRAEL AND FOUR ARAB STATES

Gudrun Harrer in conversation with Barak Ravid, Ebtesam El-Ketbi, Abdulaziz Sager


FROM HOPE TO UNCERTAINTY - FIVE YEARS AFTER THE SIGNING OF THE ABRAHAM ACCORDS BETWEEN ISRAEL AND FOUR ARAB STATES

 

Five years ago, in September 2020, the United Arab Emirates and Bahrain signed the Abraham Accords, the agreement that established normalization of diplomatic relations with Israel. They were later joined by Morocco and Sudan (the latter never implementing the agreement). The cultural, economic and security cooperation between the Abraham Accord signatories progressed, and in 2023 the US administration of President Joe Biden increased efforts to complete the project of his predecessor Donald Trump by bringing Saudi Arabia into the pact.


The 7th October 2023 brutal Hamas attack on Israel and the subsequent massive Israeli military offensive against the Gaza Strip with its heavy toll on innocent Palestinian civilians completely changed the political environment of Israeli Arab cooperation. The Abraham Accords have proved resilient but are in difficult waters, even more so since Israel recently, on September 9th, attacked a target in Qatar – which is not a member of Abraham Accords, but, together with the US and Egypt, a mediator between Hamas und Israel. The Unites Arab Emirates drew a “red line” over a possible annexation of the West Bank by Israel. The escalation not only questions Arab Israeli relations and, in concrete terms, the future of the Abraham Accords. Also the foundation of trust between the United States and its reliable Arab partners on the Gulf seemed to be shaken.


A panel of distinguished experts from the region will address the question if the Abraham Accords are in acute danger or already a stable part of a new irreversible security architecture in the Middle East and North Africa. If this is the case, can they be not only maintained but expanded, geographically and thematically? What are the requirements for the Kingdom of Saudi Arabia to join? Is Israel – which seems to have switched from policies of national security to the goal of regional dominance – still interested in the development of the Accords? Is the European Union, as it seems, really confined to a role of passive onlooker although directly affected by all events in the MENA region?

 

Barak Ravid, Israeli journalist who serves as a political analyst for CNN and reporter for Axios and Channel 12 News (online)


Ebtesam El-Ketbi, political scientist who founded and presides over The Emirates Policy Center think tank


Abdulaziz Sager, Founder and Chair of the Gulf Research Center, a global think tank based in Saudi Arabia, expert on Gulf politics and strategic issues, author and editor of numerous publications, frequent contributor to major international media channels such as Al Arabiya, the BBC, CNN, and France 24


Gudrun Harrer, Senior Editor, Der Standard; Lecturer in Modern History and Politics of the Middle East at the University of Vienna and the Diplomatic Academy of Vienna

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2 weeks ago
1 hour 10 minutes 20 seconds

Kreisky Forum Talks
Rudolf Scholten & Wolfgang Maderthaner: GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN VIII

Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner:


GESCHICHTSSCHREIBUNG ZWISCHEN MYTHEN UND LEGENDEN – FOLGE 8

Des Stifters Erbe: Von Leichentüchern, Finanzkapitalisten und innerdynastischen Machtkämpfen In dieser – achten - Folge ihrer Gespräche über Mythen und Legenden in der Geschichte Österreichs führen uns Rudolf Scholten und Wolfgang Maderthaner ins 14. Jahrhundert. Sie widmen sich dem Habsburger-Herrscher Rudolf IV., genannt der Stifter, und seinen Erben.

Rudolf IV. herrscht ab 1358 über die Herzogtümer Österreich (heute Nieder- und Oberösterreich), Kärnten und Steiermark, später auch über Tirol und die Krain (heute Teil Sloweniens). Er festigt die Stellung Wiens als Residenzstadt der Habsburger, baut den Stephansdom aus und gründet die Universität Wien. Verheiratet mit Katharina von Luxemburg, Tochter des deutschen Kaisers Karls IV., schließt er mit seinem Schwiegervater einen Erbvertrag, der die gegenseitige Erbfolge von Habsburgern und Luxemburgern im Fall des Aussterbens einer der beiden Dynastien vorsieht. Mit dem „Privilegium Maius“, der geschicktesten Urkundenfälschung des Mittelalters, sichert er den Habsburgern Sonderrechte und stellt sie als Erzherzöge den Kurfürsten im Heiligen Römischen Reich gleich.

Als ehrgeizig und weitblickend erweist sich Rudolf auch in seiner Wirtschaftspolitik: Er richtete seinen Blick nach Italien, wo sich mit Lucca und Mailand neue Handels- und Finanzzentren entwickeln, die Ausgangspunkte einer neuen Wirtschaftsordnung werden. Seinen jüngeren Bruder Leopold verheiratet er mit einer Tochter des wohlhabenden Mailänder Fürstengeschlechts Visconti. 1365 stirbt Rudolf im Alter von nur 25 Jahren in Mailand. Seine Brüder Albrecht und Leopold und deren Nachkommen teilen sich – keineswegs einvernehmlich - die Herrschaft über die habsburgischen Länder.

Innerfamiliäre Konflikte und kriegerische Auseinandersetzungen mit Rivalen und Aufständischen prägen die nächsten Jahrzehnte. Erst spät im 15. Jahrhundert wird es Maximilian I. gelingen, die Macht im Habsburgerreich auf sich zu vereinen. Wolfgang Maderthaner, Historiker, Präsident des Vereins der Geschichte der ArbeiterInnenbewegung Rudolf Scholten, Präsident des Bruno Kreisky Forums Aufgezeichnet im Bruno Kreisky Forum im September 2025 Technische Produktion: Max Hofko

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2 weeks ago
47 minutes 12 seconds

Kreisky Forum Talks
Christian Reder: BEREIT ZUM AUFBRECHEN

Sabine Kroissenbrunner im Gespräch mit Christian Reder


BEREIT ZUM AUFBRECHEN

 

Schwierige Zeiten heute? Immer schon. Und immer schon im Aufbruch – in eine solidarische Zukunft. Christian Reder, geb. 1944, stellt auf 384 Seiten dar, welche Arbeitserfahrungen, Projekte und Versuche ihn seit jeher geprägt haben und auf welche Widerstände, Diskussionskulturen und politische Abgründe er, nunmehr 81 Jahre alt, gestoßen ist. Dabei kompromisslos weltoffen zu sein, aber vor allem auch zu bleiben, hat aus dem studierten Staatswissenschaftler einen gefragten Analysten, aus dem Projektberater einen produktiven Essayisten, aus dem Welterkunder (u. a. Nicaragua, Syrien, Libyen, Ukraine, Afghanistan …) einen Krisenmanager und Finanzier von Hilfs- und Bildungsprojekten gemacht. Sein Plädoyer für selbstbestimmtes Arbeiten ist eine Grundsatzdevise geblieben, die sich an den österreichischen Verhältnissen in Politik und Wirtschaft, Medien oder Universitätsbetrieb ordentlich gerieben hat – „wert zu was“ kann man links auf der PC-Tastatur lesen, eine weitere Frage, die allen seinen Projekten zu unterliegen scheint. Neben der Vielzahl an Büchern und Publikationen unterstützt die von ihm geleitete RD Foundation Vienna politische und humanitäre Projekte: überschaubar, aber zielgerichtet, nachhaltig.


Ein Leben in Österreich als „Projektarbeit“ – darf man das überhaupt?

 

Christian Reder, Politikwissenschaftler, Projektentwickler, Essayist, Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher zu analytisch-kulturübergreifenden Themen. Seit 1985 Professor an der Universität für angewandte Kunst Wien, Leiter des von ihm aufgebauten Zentrums für Kunst- und Wissenstransfer, Emeritierung 2012. Die 2011 mit seiner Frau Ingrid Reder zur Bestärkung der Zivilgesellschaft, plausibler Projekte und Publikationen gegründete gemeinnützige Privatstiftung RD Foundation Vienna. Research. Development. Human Rights, finanzierte auch die Konferenzen des Vienna Process for a Democratic Afghanistan, als nun weithin anerkanntes Forum des Exils, dessen in diesem Herbst publiziertes Programm alternative Perspektiven zur Taliban-Herrschaft präzisiert. Im Mandelbaum Verlag erschienen von ihm zuletzt: Bereit zum Aufbrechen. Arbeitserfahrungen, Projekte, Versuche (2025); Grenzland Ukraine. Unterdrückte Potenziale. Drastische Gewalterfahrungen (2022); Daniel Defoe. Ein Essay über Projekte (als Herausgeber mit ausführlichem Kommentar, Neuauflage 2022); Mediterrane Urbanität. Perioden vitaler Vielfalt als Grundlagen Europas (2020), Noch Jahre der Unruhe … Ali M. Zahma und Afghanistan (2018; Farsi 2023).


Sabine Kroissenbrunner, Generalsekretärin, Bruno Kreisky Forum

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3 weeks ago
56 minutes 52 seconds

Kreisky Forum Talks
Nils Kumkar: POLARISIERUNG

Robert Misik im Gespräch mit Nils Kumkar


POLARISIERUNG
Über die Ordnung der Politik

 

Die Debatte um »Polarisierung« ist von einem Widerspruch geprägt. Während immer mehr Menschen eine »Spaltung der Gesellschaft« fürchten, zeigen Umfragen, dass die Einstellungen der Bürger:innen gar nicht auseinanderdriften.


Nachdem er sich zuletzt mit »alternativen Fakten« befasste, widmet sich Nils C. Kumkar nun einem anderen Aspekt, der die Debatte über die Debatten verwirrt. Er zeigt, dass die Beobachtung der Gesellschaft notwendigerweise Polarisierung wahrnimmt, da Letztere im politischen System mit seinen Unterscheidungen zwischen Regierung und Opposition sowie zwischen Regierenden und Regierten angelegt ist. Spaltung, so Kumkar, lässt sich letztlich nicht überwinden. Die Frage wäre, wie man produktiver spalten kann. Kumkar bietet nicht nur eine Klarstellung in der Diskussion über Polarisierung, sondern auch eine neue Erklärung für den Erfolg des Rechtspopulismus.


Nils C. Kumkar, geboren 1985, ist Soziologe und wissenschaftlicher Mitarbeiter am SOCIUM der Universität Bremen. Er forscht zu sozialer Ungleichheit und zu politischem Protest. Kumkar ist ein gefragter Ansprechpartner für Fernseh- und Rundfunkanstalten und schreibt u. a. für das Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

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3 weeks ago
1 hour 39 seconds

Kreisky Forum Talks
Oliver Jens Schmitt: MOSKAUS WESTLICHE RIVALEN

Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Oliver Jens Schmitt


MOSKAUS WESTLICHE RIVALEN

 

Der Experte für die Geschichte Südosteuropas, Oliver Jens Schmitt, lehrt an der Universität Wien. In diesem Herbst hat er eine extrem fakten- und detailreiche Monografie über die „Westlichen Rivalen Moskaus – eine europäische Geschichte vom Nordkap bis zum Schwarzen Meer“ vorgelegt, die sieben Jahrhunderte West-Ost-Beziehungen umfasst. Schmitt legt darin dar, dass sich Geschichte eben doch wiederholt und Moskaus Herrscher die Staaten und Völker in ihrer Peripherie nicht nur seit jeher mit Kriegen überzogen, sondern auch seit Jahrhunderten Anspruch auf ein russländisches Imperium erhoben. Schmitt zeigt in seinem neuen Buch zudem auf, warum die westlichen, einst einflussreichen Rivalen Moskaus von alten und neuen Großmächten zerschlagen und aufgeteilt wurden – und warum der Anspruch der russischen Nachbarn auf Selbstbestimmung bis heute so regelmäßig übergangen wird. Oliver Jens Schmitt stellt sein neues Buch, das schon jetzt ein Standardwerk ist, im Gespräch mit Osteuropa-Expertin Cathrin Kahlweit vor.

 

Oliver Jens Schmitt, schweizer Historiker, Osteuropaexperte und Buchautor


Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.

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4 weeks ago
57 minutes 40 seconds

Kreisky Forum Talks
Volker Depkat: EUROPAS LIEBE ZU DEN USA – EIN MISSVERSTÄNDNIS?

Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Volker Depkat


EUROPAS LIEBE ZU DEN USA – EIN MISSVERSTÄNDNIS?


Der in den USA geborene Amerikanist Volker Depkat, der an der Universität Regensburg lehrt, ist einer der besten Kenner US-amerikanischer Geschichte und Gegenwart; seine Podcasts und Texte zu Exzeptionalismus, Nationalismus und Trumpismus tragen seit Jahren dazu bei, die Entwicklung auf der anderen Seite des Atlantiks besser zu verstehen. Zugleich hat der renommierte Forscher aber auch einen sehr klaren Blick auf das Amerikabild der Westeuropäer, das – wie er nicht müde wird zu betonen – in den Nachkriegsjahren geprägt wurde, aber teils von völlig falschen Voraussetzungen ausgeht.


Über die transatlantischen Beziehungen, Trumps Vorbilder im Osten und die autoritären Tendenzen in Washington spricht Depkat mit der Osteuropa-Expertin Cathrin Kahlweit.

 

Volker Depkat, deutsch-US-amerikanischer Historiker
Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.

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1 month ago
1 hour 1 minute 34 seconds

Kreisky Forum Talks
Kathryn Nwajiaku-Dahou & Stephan Klingebiel: DOES THE „ZEITENWENDE“ MEAN THE END OF INTERNATIONAL AID?

In cooperation with the Austrian Research Foundation for International Development (ÖFSE)


Irene Horejs in conversation with Kathryn Nwajiaku-Dahou and Stephan Klingebiel


DOES THE „ZEITENWENDE“ MEAN THE END OF INTERNATIONAL AID?


At the beginning of 2025, President Trump started his 2nd Presidency by shutting down USAID and 90% of US foreign aid. The “stop work order” hit aid organizations and vulnerable communities particularly in Africa like a bomb. Aid organizations stopped working from one day to the other, US financed medicines stopped being distributed, health centers and medicine stores remained closed. Some UN agencies like UNHCR and WFP, both highly dependent on US finance, were forced to drastically reduce their operations and staff– all with a devastating impact on the affected populations.


However, Donald Trump was not the first one to cut down foreign aid agencies and budget.  In 2020, Boris Johnson dissolved DFID, the highly prestigious aid agency of the UK and merged parts of it into the Foreign and Commonwealth Office. More recently, other EU donor countries like the Netherlands, Belgium, France, Germany and Austria reduced their aid budgets and framed them into short term interests like curbing migration, securing trade and others.


Does the “Zeitenwende” mean the end of international solidarity and of development as a global good coordinated by a set of norm giving, multilateral institutions? Are we confronted to a new politization of aid? Or is this only an “easy” way to save strained budgets in face of the new imperative of rearmament? What is the impact on developing countries, affected populations and how do they react? Are there any alternative means to finance not only humanitarian aid, social and economic development but also the necessary actions against climate change?


Introductory Remarks:
Werner Raza, Scientific Director, ÖFSE


Kathryn Nwajiaku-Dahou, Director of the Politics and Governance programme at the Overseas Development Institute (ODI), UK


Stephan Klingebiel, Head of the research department „Inter- and Transnational Cooperation“ at the German Institute of Development and Sustainability (IDOS)
Moderator:
Irene Horejs, Former Director of DG ECHO and former EU Ambassador to Peru, Mali and Niger

 

This second event under the focus “Humanity in der Zeitenwende” is organised in cooperation with the Austrian Research Foundation for International Development (ÖFSE).


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1 month ago
1 hour 5 minutes 30 seconds

Kreisky Forum Talks
Michel Cousins: THE LONG AND WINDING ROAD TO PEACE IN LIBYA

Gudrun Harrer in conversation with Michel Cousins


THE LONG AND WINDING ROAD TO PEACE IN LIBYA


Libya, 14 years after the overthrow of the regime of Muammar al-Gaddafi, is a country shattered by war, internal divisions and power plays of external actors. The national wealth like oil ressources which should guarantee economic success, and social stability and development, remains contested and is distributed along lines of political affiliation. The UN-led process to unify the power centres of Tripoli in the West and Benghazi in the East was supposed to create united institutions but was inconclusive. Elections are on the agenda, but many fear the results could exacerbate the rivalry and ignite a new round of conflict, as they did in 2014. It is impossible to understand the set up of Libyan politics and society without looking at the history and social makeup of today’s Libya, which Michel Cousins calls a “community of communities” – which, however, can be of very different nature, like tribal, regional or related to towns or neighborhoods. Another important source of legitimacy is military power. People accepted Gaddafi, as they now accept Khalifa Haftar in the East, because he was/is in control. Can – or how can – Libya stay united as a state and not turn to a military dictatorship with one strong man on top? The answer would be some sort of devolved – federal? – system in which there is a nominal head of state (possibly even a constitutional monarch) but one in which the communities have a voice. Only then also elections can work.


The European Union, too, has a strong interest in a stable and prosperous Libya which during the last years has developed into a transit country for African immigration to Europe and a hub for modern slavery mafias that commit terrible crimes and human rights violations. The EU’s cooperation with Libyan authorities and other political or military forces on migration issues has been criticized by NGO’s as morally bankruptcy. Can we do better to support Libya’s civil society on the democratic aspirations?


Michel Cousins, analyst and writer on Libya


Gudrun Harrer, Senior Editor, Der Standard; Lecturer in Modern History and Politics of the Middle East at the University of Vienna and the Diplomatic Academy of Vienna

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1 month ago
58 minutes 27 seconds

Kreisky Forum Talks
Jörg Wuttke, Alexandra Siebenhofer, Marina Rudyak & Felix Lee: OPTION CHINA?

Raimund Löw im Gespräch mit  Jörg Wuttke, Alexandra Siebenhofer, Marina Rudyak und Felix Lee


OPTION CHINA?

 

Was ist möglich, was unmöglich, in den Beziehungen zwischen Europa und China in Zeiten der allgemeinen Verunsicherung durch Donald Trump? Bedeutet die Allianz des chinesischen Präsidenten Xi Jinping mit Russlands Kriegsherrn Putin und Nordkoreas Diktator Kim Jong un, dass die neue Supermacht China das Interesse an der alten Welt Europas verliert? Oder gar zu feindschaftlicher Distanz übergeht?
Es diskutieren der ehemalige Chef der Europäischen Handelskammer in Peking Jörg Wuttke, inzwischen Partner der dga-Albright Stonebridge Group in Washington DC, Journalist und Chinaexperte Felix Lee, Marina Rudyak vom Centrum für Asien- and Transkulturelle Studien der Universität Heidelberg und die ORF-Asienkorrespondentin Alexandra Siebenhofer.

 

Raimund Löw, Journalist und Gestalter des Podcast Falter Radio. Er war Korrespondent des ORF in Peking, Brüssel und Washington DC. Buch (gemeinsam mit Kerstin Witt-Löw) „Weltmacht China. Mit einem Vorwort von Hugo Portisch“ (2018)


Marina Rudyak, Sinologin, Centrum für Asien- and Transkulturelle Studien (CATS) Universität Heidelberg


Alexandra Siebenhofer, Leiterin ORF Auslandsbüro Peking


Felix Lee, studierte Soziologie, Volkswirtschaft und Politik und absolvierte die Berliner Journalistenschule. Von 2003 bis 2022 arbeitete er als Wirtschafts- und Politikredakteur der taz. Ab 2010 war er neun Jahre China-Korrespondent in Peking. Er arbeitete für Table Media, bevor er Redakteur bei Süddeutsche Zeitung Dossier wurde. Sein Buch »China, mein Vater und ich« wurde zum Spiegel-Bestseller, gewann den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis 2023 und war ein Jahr lang unter den Top 10 des manager magazin.


Jörg Wuttke, bei Dentons Global Advisors in Washington DC. Er war BASF Repräsentant in Beijing und bis 2023 zehn Jahre Präsident der EU-Handelskammer in China.Wuttke ist Mitglied des Beratergremiums des Mercator Institute for China Studies (MERICS) in Berlin seit der Gründung 2013. Er lebte mehr als drei Jahrzehnte in Peking.

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1 month ago
1 hour 2 minutes 53 seconds

Kreisky Forum Talks
Onur Erdur und Monika Mokre: DIE SCHULE DES SÜDENS

Robert Misik im Gespräch mit Onur Erdur und Monika Mokre


DIE SCHULE DES SÜDENS
Die kolonialen Wurzeln der französischen Theorie

 

»Wer das Buch von Onur Erdur liest, spürt das befreiende Gefühl, dass die Welt des Denkens widersprüchlicher, reicher, auch trostreicher ist als die anstrengenden Moralisierungen der Gegenwart.« – Elisabeth von Thaden, Die ZEIT


»Brillant und elegant.« – Robert Misik im FALTER


In seiner Ideengeschichte in acht Porträts erschließt Onur Erdur eine neue Geografie des französischen Denkens, das die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts prägte: Die Theorien von Intellektuellen wie Michel Foucault, Jean-François Lyotard, Pierre Bourdieu, Hélène Cixous uva. wurden maßgeblich in Nordafrika oder in der Auseinandersetzung mit den französischen Kolonien geformt.


Was Erdur gelungen ist, ist schlicht und einfach eine packend zu lesende Geschichte der (post-)kolonialen Hintergründe französischer Philosphie.


Erdurs Spurensuche führt ihn nach Algier, wo der junge Soldat Pierre Bourdieu mitten im Algerienkrieg seinen Wehrdienst ableistet; ins Küstendörfchen Sidi Bou Saïd nördlich von Tunis, wo Michel Foucault zu einer Haltung des philosophischen Hedonismus gelangt; oder nach Casablanca, wo sich Roland Barthes in einer Art Erleuchtung zu einem Romancier fantasiert – und zu Jacques Derrida, Hélène Cixous oder Jacques Rancière, die ihre algerische Herkunft philosophisch reflektieren.


Die Wiener Kulturwissenschaftlerin Monika Mokre kommentiert und diskutiert Erdurs Studie zwischen französischem Poststrukturalismus und den gegenwärtigen Positionen postkolonialen Denkens.


Onur Erdur, 1984 in Diyarbakir geboren, ist Historiker und Kulturwissenschaftler. Er forscht und lehrt an der Humboldt-Universität zu Berlin zu Fragen der globalen Ideengeschichte.


Monika Mokre, geboren 1963, ist Politikwissenschaftlerin und arbeitet an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.
Moderation:
Robert Misik, Autor und Journalist

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1 month ago
1 hour 9 minutes 32 seconds

Kreisky Forum Talks
Arndt Freytag von Loringhoven: PUTINS ANGRIFF AUF DEUTSCHLAND

Cathrin Kahlweit im Gespräch mit Arndt Freytag von Loringhoven


PUTINS ANGRIFF AUF DEUTSCHLAND 


Der erfahrene Diplomat, ehemaliger Vizechef des deutschen Bundesnachrichtendienstes BND und Ex-Geheimdienstkoordinator der Nato, ist ein langjähriger Experte für das Ost-West-Verhältnis. Freytag von Loringhoven, der an den Botschaften Paris, Moskau, Prag und Warschau tätig war, befasst sich seit mehr als drei Jahrzehnten mit Moskaus Blick auf EU und Nato, aber auch mit den Auswirkungen von Desinformation, Propaganda und Cyberattacken. Gemeinsam mit dem Wissenschaftler Leon Erlenhorst hat er ein Buch über „Putins Angriff auf Deutschland“ geschrieben, das indes nicht nur die bilateralen Beziehungen, sondern auch die gezielten Attacken auf Demokratie und freiheitliche Grundwerte ins Visier nimmt. Im Gespräch mit Cathrin Kahlweit erläutert Freytag von Loringhoven, der das Auswärtige Amt, den BND und die Nato hervorragend von innen kennt, was geschehen muss, um die westlichen Gesellschaften zu stärken.

 

Arndt Freytag von Loringhoven, deutscher Diplomat i. R., ehem. Vizepräsident des Bundesnachrichtendienstes, ehem. Beigeordneter Generalsekretär der NATO


Cathrin Kahlweit, langjährige SZ-Korrespondentin, ist Publizistin und Moderatorin.

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1 month ago
1 hour 11 minutes 24 seconds

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Heinz Fischer, Hilde Hawlicek & Wolfgang Greif: INS RAMPENLICHT - PERSÖNLICHKEITEN DER SPÖ ZU BEGINN DER ZWEITEN REPUBLIK

Robert Misik im Gespräch mit Heinz Fischer, Hilde Hawlicek und Wolfgang Greif


INS RAMPENLICHT
Persönlichkeiten der SPÖ zu Beginn der Zweiten Republik

 

„In diesem Buch geht es nicht um Karl Marx und auch nicht um Victor Adler, Karl Renner, Otto Bauer, Adolf Schärf, Bruno Kreisky oder etliche andere Lichtgestalten der österreichischen Sozialdemokratie, deren Leben und Leistungen abgeschlossen vor uns liegen.


Es geht vielmehr um eine weitere Gruppe sozialdemokratischer Pionierinnen und Pioniere aus Österreich, und zwar Männer und Frauen, deren Arbeit und Einsatz als „wegweisend“ für die Sozialdemokratie, für die Gewerkschaftsbewegung, für Menschenrechte, für Gleichberechtigung und auch für den Frieden gelten. Sie standen und stehen jedoch nicht im gleichen Ausmaß im Rampenlicht der Öffentlichkeit wie die zuvor genannten Persönlichkeiten.“ HBP a.D. Dr. Heinz Fischer im Vorwort zum BuchDie Biografien jener 25 Frauen und Männer der SPÖ, die im soeben erschienen Buch zusammengetragen wurden, reichen alle weit in die Erste Republik zurück. Sie durchlebten in den bitteren Jahren von Diktatur, Faschismus und Krieg 1934 – 1945 persönlich und politisch allesamt dramatische und opferreiche Erfahrungen. Ihr gesellschaftliches Wirken reichte zumeist weit in die Zweite Republik hinein.


Es geht aber nicht nur darum, das Leben und Wirken dieser „anerkannten Köpfe hinter den Kulissen“ mit ihren Leistungen beim Wiederaufbau der SPÖ und der Republik nach 1945 vor dem Vergessenwerden zu bewahren.


In der Zusammenschau dieser Portraits wird auch ein Abschnitt in der Geschichte der österreichischen Arbeiterbewegung in einer Phase des grundlegenden Wandels nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sichtbar: gekennzeichnet von organisatorischen und personellen Kontinuitäten der sozialdemokratischen Bewegung wie auch von weitreichenden ideologischen und strategischen Brüchen innerhalb der SPÖ.


Zu den Portraitierten zählen u. a. Rosa Jochmann, Karl Czernetz, Maria Emhart, Josef Hindels, Peter Strasser sowie Marianne und Oskar Pollak. Portraitiert von den Herausgebern und zahlreichen Co-Autor:innen wie Helmut Konrad, Brigitte Kepplinger oder Florian Wenninger.


Bundespräsident a.D. Dr. Heinz Fischer und die ehemalige Unterrichts- und Kulturministerin Dr. Hilde Hawlicek haben einige dieser im Buch beschriebenen Persönlichkeiten noch selbst gekannt und teilen ihre Erinnerungen und gemeinsamen Erfahrungen.

 

Begrüßung:

Sabine Kroissenbrunner, Generalsekretärin Bruno Kreisky Forum

Martin Birkner, Mandelbaum Verlag

 

Zum Buch:

Peter Autengruber und Alexander Neunherz, Co-Herausgeber

Im Gespräch:

Heinz Fischer, Jurist, Bundespräsident der Republik Österreich von 2004-2016


Hilde Hawlicek, AHS-Lehrerin, Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Sport von 1987-1990, SPÖ Delegationsleiterin im Europäischen Parlament von 1995-1999


Wolfgang Greif, Historiker, ehem. Leiter der Abteilungen Bildung sowie EU/Internationales in der Gewerkschaft GPA, Co-Herausgeber


Moderation: Robert Misik, Autor und Journalist

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1 month ago
1 hour 11 minutes 9 seconds

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Jonathan Coe & Giuliano da Empoli: IN PRAISE OF POLITICAL LITERATURE

Tessa Szyszkowitz in conversation with Jonathan Coe and Giuliano da Empoli


IN PRAISE OF POLITICAL LITERATURE

When politics goes low, literature goes high: When, how and why do authors give their novels a political twist?


When Michelle Obama coined the phrase “When they go low, we go high” at the Democratic Party conference in 2016 she was talking about ethical leadership. Different from politicians, authors do not have an obligation to be either ethical nor leaders. Or do they?

Literature has been abused for political propaganda throughout history. Vergil’s “Aeneis” portrayed the emperor Augustus as heroic and his regime as a gift from God. In more modern times Jean Paul Sartre and Theodor Adorno had a public spat about Pros and Cons of political Literature: In his essay “What is literature?” Sartre advocated for engaged literature to further social change. In his essay “Commitment” Adorno called such literature as ineffective and even harmful.


Both Jonathan Coe and Giuliano da Empoli are known for their political literature. While Coe often uses humour and satire to mix social commentary into his bestsellers –  as in his Brexit-Satire Middle England – da Empoli comes from the other direction entirely. His first time novel and instant bestseller The Wizard of the Kremlin – Der Magier im Kreml – was a beautiful novel about a trade he knows all too well himself. He writes about Vladislaw Surkow, former influential chief advisor to the Russian president Vladimir Putin, after da Empoli served as a political former advisor to former Italian prime minister Matteo Renzi.

 

Jonathan Coe, born 1961, is a British novelist. He would possibly rather be known as a musician –he still plays keyboards and composes music for two bands: The Peer Group and Italy’s Artchipel Orchestra. But since he became too successful as a novelist, people know him as an author. “What a Carve Up!”, “The Rotters club”, “Middle England” are only a few highlights in his oeuvre. He received many prizes among them The Costa Novel of the Year and the Prix du Livre Européen. His newest novel was  published this August in German: “Der Beweis meiner Unschuld”, Folio Verlag, 2025.

 

Giuliano  da Empoli, born 1973, is the Swiss Italian author of The Wizard of the Kremlin – Der Magier im Kreml, a first time novel and bestseller about Vladislaw Surkow, former influential chief advisor to the Russian president Vladimir Putin. He is a former political advisor himself, he served as the deputy mayor for cultural affairs in Florence to Matteo Renzi, and later as his political advisor during Renzi’s term as head of the Italian government (2014-2016) – an experience recounted in Le Florentin („The Florentine“) Giuliano da Empoli is a professor at Sciences Po university, the founder of the pro-European political thinktank  Volta in Milan and has just publishedhis new book  Die Stunde der Raubtiere (L’Heure des prédateurs, The Hour of the Predator,), a reflection on the current era of new autocrats allied with tech magnates. 

 

Tessa Szyszkowitz is an author and UK correspondent for the Austrian weekly Falter. Her latest book was “Echte Engländer – Britain and Brexit” (2018)

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1 month ago
1 hour 2 minutes 40 seconds

Kreisky Forum Talks
Gudrun Harrer, Christian Berger & Myriam Benraad: EUROPA’S ROLE IN THE MIDDLE EAST - BETWEEN ASPITRATION AND ACTION

In cooperation with the Austro-French Centre for Rapprochement in Europe (CFA/ÖFZ) 

 

Raimund Löw in conversation with Gudrun Harrer, Christian Berger and Myriam Benraad


EUROPE’S ROLE IN THE MIDDLE EAST: BETWEEN ASPITRATION AND ACTION


Hamas’ 7 October 2023 attack on Israel set off a devastating war in Gaza, followed by a twelve-day clash with Iran. Both conflicts have been reshaping Middle Eastern politics. They have sidelined the United Nations and left little space for diplomacy, exposing the limits of multilateral action. For the European Union, the war poses a strategic dilemma. The EU is the largest donor to the Palestinians and has long positioned itself as a normative power, yet it remains largely excluded from peacemaking efforts. Internal divisions and strained transatlantic ties hamper a common strategy, even as Europe’s own security is directly affected by turmoil on its doorstep. To stay relevant, the EU must move beyond the role of donor and define a coherent approach that balances humanitarian credibility with strategic influence in a region where force increasingly trumps principle.


Opening
Sabine Kroissenbrunner, Secretary General of the Bruno Kreisky Forum


Discussion
Gudrun Harrer, Senior Editor and Middle East editor at the newspaper Der Standard


Christian Berger, Director of the Crisis Response Centre at the European External Action Service (EEAS), Brussels


Myriam Benraad, Political scientist specialised in the Middle East, Institut catholique de Paris (ICP) / Sciences Po, Paris
Moderation
Raimund Löw, Historian, journalist, columnist for the Vienna Weekly „Falter“


Conclusion
Dietmar Schweisgut, Secretary General of the Austro-French Centre for Rapprochement in Europe

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1 hour 13 minutes 48 seconds

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ISRAELI AND PALESTINIAN VOICES IN DIALOGUE IN TIMES OF GENOCIDE IN GAZA

Tessa Szyszkowitz in conversation with Dani Gal, Guli Dolev-Hashiloni and Atheer Elobadi


ISRAELI AND PALESTINIAN VOICES IN DIALOGUE IN TIMES OF GENOCIDE IN GAZA
Civil society activists on international solidarity and the attempt to uphold the rule of international law

 

Israelis for Peace is as Berlin based group of Israeli activists. These Israeli citizens, currently living in Germany, have come together out of a strong sense of responsibility to contribute to peace, equality, and justice for everyone living in Israel-Palestine. Their engagement reflects the conviction that voices from civil society can and must play a central role in shaping a more just and peaceful future. Standing Together Vienna is a Jewish-Arab alliance for peace in the Middle East. The group is an initiative with members from different backgrounds that promotes dialogue and co-existence as a means of achieving a just peace in the Middle East.


The panel will discuss how this can be achieved in Austria and Germany. The discussion will address some of the most pressing issues of the present moment: the ongoing atrocities in Gaza, and forms of protests inside Israel that often remain invisible in the international debate. The event highlights non-violence, justice, and democratic rights and underscores the importance of transnational solidarity and civic courage in times of crisis.


Dani Gal, (* 1975, Jerusalem) lives and works in Berlin. He studied at Bezalel Academy for Art and Design in Jerusalem, Staatliche Hochschule für Bildende Künste Stäadelschule in Frankfurt and in Cooper Union in New York. His films and installations have been shown at the 54th Venice Biennale (2011), Istanbul Biennale (2011), New Museum New York (2012), Kunsthalle St. Gallen Switzerland (2013), The Jewish Museum New York (2014), Berlinale Forum Expanded (2014), Kunsthaus Zurich (2015) Kunsthalle Wien (2015), Documenta 14 (2017), Centre Pompidou (2018, 2023) and at Club TransMediale Festival Berlin (2020).

-In 2024-25 Gal was  Fellow in the Centre for Advanced Studies INHERIT. Heritage in Transformation ist ein vom BMBF gefördertes Käte Hamburger Kolleg –  Humboldt-Universität zu Berlin.

– In 2019 he was artist-in-residence with Blood Mountain Projects and research fellows at the Vienna Wiesenthal Institute.


Guli Dolev – Hashiloni is a writer and researcher based in Berlin. He is a founding member of Israelis from Peace, holds an MA in Contemporary Middle East Politics (University of Haifa) and an MA in Global History (Freie Universität Berlin) and translates from German and Yiddish to Hebrew. He is a current fellow at the LABA residency in Künstlerhaus Bethanien, and his debut novel „Tsulul“, taking place in a human rights NGO based in Tel-Aviv, came out earlier this year in Hebrew.


Atheer Elobadi is a Palestinian and Israeli citizen who grew up in Tira, Israel, where he became politically active early on. He left Israel in 2008 and moved to Austria in 2009, where he became involved in social and political movements, including the organisation “Vielmehr für alle” and refugee and homeless aid. He is a co-founder of Standing Together Vienna, an initiative that promotes dialogue and cooperation between Israelis and Palestinians as well as the promotion of peace, justice and equality. He is also a member of the artistic-political collective OneState Embassy, which uses performative art and diplomatic interventions to challenge political structures, promote intercultural dialogue and explore new forms of belonging beyond nation states.


Tessa Szyszkowitz, Austrian journalist and author, is a UK correspondent for Austrian weekly Falter and other German and Swiss publications. She curates Philoxenia at Kreiskyforum and she is a Distinguished Fellow of the Royal United Services Institute in London. Her book “Der Friedenskämpfer” (2011) was a biography of Issam Sartawi, a Palestinian politician who tried to establish dialogue with Israelis with support of Bruno Kreisky.

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1 month ago
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Kreisky Forum Talks
Das Bruno Kreisky Forum für internationalen Dialog ist ein Ort des europäischen und globalen Denkens, der Solidarität und Zusammenarbeit. Namhafte Kurator*innen sprechen mit unseren Gästen über politisch brisante Themen unserer Zeit und unserer Gesellschaften. Der Podcast zur Stunde. Alle Informationen zum Kreisky Forum sowie das Programm finden Sie hier: https://www.kreisky-forum.org/