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251126PC Stop the War – Now!
Mensch Mahler am 26.11.2025
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine könnte im 3. Kriegswinter endlich zu Ende gehen. Wenigstens ein Waffenstillstand scheint in greifbarer Nähe zu sein. Endlich sind die USA und Europa gemeinsam dabei, eine Verhandlungslösung vorzuschlagen. Und sie haben eine Menge in der Hand: Ohne die Unterstützung der NATO muss die Ukraine sofort kapitulieren, will sie nicht von Russland überrollt und komplett kassiert werden.
Jetzt kommt es auf 2 Faktoren an: Natürlich ist es zu hoffen, dass Putin sich auf irgendeine Art der Verhandlungslösung einlässt. Lange wird er den für sein eigenes Volk verlustreichen Zermürbungskrieg nicht mehr durchhalten können.
Und die Ukraine muss sich auf Gebietsabtretungen einlassen. Mit oder ohne Selenskyj. Seine No-Go-Politik, was die Abgabe von Gebieten angeht, die überwiegend von russischen Menschen bewohnt ist, ist nicht länger durchzuhalten. Natürlich geht es da auch um Bodenschätze – allen voran die seltenen Erden, auf die die ganze Welt scharf ist.
Gestern war der ukrainische Botschafter Makeiev im Morgenmagazin. Ja, es ist ein europäischer Krieg. Und es ist auch jetzt schon ein Weltkrieg. Ich denke, die westliche, freie Welt muss jetzt mit allen Mitteln den Aggressor stoppen. So wie sie es von 1944 bis 1945 schon einmal getan hat. Putin hat bewiesen, dass er die Bombe nicht zünden wird. Weil klar ist, dass dann sofort Moskau in Rauch aufgehen würde. Jetzt muss Schluss sein. Mögen die Verhandlungen endlich wenigstens zum Waffenstillstand führen.
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251125PC Der Märchenkönig
Mensch Mahler am 25.11.2025
Ein strahlender Wintertag. Es ist klapperkalt, der Himmel ist blitzeblau, die Bäume sind überzuckert und der Starnberger See liegt da wie ein Spiegel. Die Votivkapelle ragt zwischen den Bäumen auf. In gerader Achse ein kleines Kreuz im See am Ufer, dahinter ein größeres. Was hier geschehen ist, bleibt bis heute ein Rätsel. Ludwig der II, König von Bayern ist hier im See verschwunden. Ist er ertrunken? Wollte er, der wegen Wahnsinn gefangen gehalten wurde, fliehen? Ans andere Ufer, wo Kaiserin Elisabeth, genannt Sissi, im Sommer weilte? Wurde Ludwig, der Märchenkönig im Wahnsinn, ermordet?
Man weiß es nicht. An dieser Stelle wurde er mit seinem Leibarzt, dem Psychiatrie-Professor Bernhard Aloys von Gudden in der Nacht des 18. Juni 1886 tot aus dem Starnberger See geborgen. In nächster Nähe steht Schloss Berg, wo Ludwig viele Jahre die Sommermonate verbrachte.
Der ganze Starnberger See und die Schlösser in der Gegend sind von König Ludwig geprägt bzw. gebaut worden. Linderhof, Herrenchiemsee und natürlich Neuschwanstein, um nur die wichtigsten zu nennen.
Das Leben Ludwigs ist von seiner Liebe zu seiner Cousine Elisabeth, genannt Sissi – was Genaues weiß man nicht – und seiner Schwärmerei für den Komponisten Richard Wagner – das wiess man genau – geprägt.
Faszinierend ist es, am Seeufer zu flanieren und dem hervorragenden Audioguide zu lauschen, in denen Zeitzeugen zu Wort kommen. Eine der schillerndsten Figuren der Weltgeschichte ist im Wahnsinn geendet – und hat der Welt zumindest wunderschöne Bauwerke das faszinierende Werk des Musikers Richard Wagners hinterlassen.
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251124PC TC Boyle – der amerikanische Antifaschist
Mensch Mahler am 24.11.2025
Tom Coraghessan Boyle ist einer der bedeutendsten Schriftsteller der USA.
TC Boyle, der vermutlich so genannt wird, weil kein Mensch seinen zweiten Vornamen „Corägessen“ aussprechen kann, meinte 2025 nach 3 Monaten Präsidentschaft Trump „Ich wünschte nur, ich hätte den amerikanischen Faschismus nicht jeden Tag direkt vor der Nase.“
Der Präsident sollte ein Funktionär sein wie Biden und nicht jeden Tag auf der Titelseite. Präsidenten sollten stattdessen hinter den Kulissen das Leben der Menschen verbessern.
TC Boyle weiß, wovon er spricht und auch, worüber er schreibt. 1948 in New York geboren, wuchs Thomas John Boyle – den Namen „Coräghessen“ gab er sich selbst im Alter von 17 Jahren nach seinen irischen Vorfahren - in schwierigen Verhältnissen auf, da beide Elternteile Alkoholiker waren. Sein Vater war von Beruf Busfahrer, seine Mutter ging einer Tätigkeit als Sekretärin nach. Beide Eltern waren katholisch und waren in Waisenhäusern aufgewachsen. Beide Eltern starben früh. Den High-School-Abschluss schaffte er nur knapp. Er handelte sich in den letzten Jahren auf der High School einen Ruf als Herumtreiber und Schulversager ein.
Sein jüngster Roman „No Way Home“ spielt in der Welt der weißen amerikanischen Mittelklasse mit all ihren Verwerfungen durch Entwurzelung, Alkohol, Drogen und Orientierungslosigkeit. Aber Boyle beschreibt hier nicht die Subkultur, sondern die ganz normale US-amerikanische Wirklichkeit an der Westküste. Die beiden Hauptfiguren sind ein junger Lehrer und ein junger Arzt.
Wer die USA verstehen will, sollte sich die Geschichten von TC Boyle anhören. Ich habe es gestern in München getan: Boyle auf Lesereise mit dem fantastischen Ben Becker. Ein sprachlicher und literarischer Hochgenuss.
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251121PC Sandmalen für Senioren
Mensch Mahler am 21.11.2025
Heute treffe ich Sascha von Donat, Intendant der Opernwerkstatt Rhein. Er hat mich und den Stiftungsrat der eudim-Stiftung eingeladen, die Inszenierung von Ibsens Peer Gynt zu besuchen. Und das kam so: Die Opernwerkstatt Rhein hat an die eudim-Stiftung für soziale Gerechtigkeit einen Antrag auf Unterstützung gestellt. Wofür?
Die Opernwerkstatt hat eine ukrainische Künstlerin beauftragt, in Seniorenheimen Sandmalen zu organisieren. Sandmalen? Sandmalerei ist eine Kunstform, bei der Sand auf eine beleuchtete Fläche gestreut wird, um Bilder zu erstellen. Der Sand wird von einem Künstler oder einer Künstlerin mit den Fingern oder mit Werkzeugen wie Pinseln, Spachteln oder Kämme manipuliert, um Formen, Texturen und Schattierungen zu erzeugen.
Die Künstlerinnen sind in diesem Fall Senioren in einem Seniorenheim. Sie malen nicht nur gemeinsam Geschichten in den Sand, sie kommen auch miteinander ins Gespräch. Die eudim-Stiftung hat es sich zur Aufgabe gemacht, alte Menschen aus der Einsamkeit und der Verarmung – auch aus der kulturellen Verarmung – herauszuführen. Da kam die Idee von Sascha von Donat und der Opernwerkstatt Rhein genau richtig. Der Stiftungsrat war von der Idee so begeistert – zumal dadurch auch eine geflüchtete ukrainische Künstlerin in Lohn und Brot gebracht wurde – dass Sandmalen für Senioren zum Projekt des Jahres 2026 gewählt wurde. Infos unter www.eudim.de
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251120PC Kessler Zwillinge setzen ein Signal – im Tod
Mensch Mahler am 20.11.2025
Die beiden deutschen Fräuleinwunder der Nachkriegszeit sind tot. Die Kessler-Zwillinge, die international mehr Erfolg hatten als in ihrer Heimat, sind am 17. November – also vor 3 Tagen – gemeinsam aus dem Leben gegangen. Sie erreichten das hohe Alter 89 Jahren, noch mit 85 Jahren hatten die beiden Zwillingsschwestern Alice und Ellen ihre letzten großen Auftritte. Sie waren unzertrennlich, kinderlos, unverheiratet. Und unzertrennlich blieben sie auch bis zuletzt.
„Ellen ist der Motor, ich bin die Bremse“ beschrieb es Alice zum 85igsten Geburtstag in der BILD. Dass eine der beiden ohne die andere weiterlebt, konnten sich die Kessler-Zwillinge nicht vorstellen. Schon ihre Großmutter war ein eineiiger Zwilling und hatte nach dem Tod ihres Mannes mit der Schwester den Lebensabend verbracht. „Als die eine starb, folgte ihr die andere kurz darauf“ erinnerten sich die Kesslers später – nun entschlossen sich beide zum gemeinsamen Tod.
Vielleicht ist es ihrer Prominenz und Beliebtheit geschuldet, dass endlich ein gesellschaftliches Tabu-Thema aufgebrochen wird. Wenn wir mit Freudinnen und Familie das Thema „Gemeinsam aus dem Leben gehen“ herrscht in der Regel betretenes Schweigen. Warum eigentlich? Gehört sich das nicht? Und wen geht es etwas an außer den direkten Hinterbliebenen?
Die Freiheit, über sein Ende selbst zu bestimmen, ist die letzte Freiheit des Menschen, davon war der jüdische Philosoph Jean Amery überzeugt. 1978 hat Amery in einem Salzburger Hotel den Freitod gewählt. Jean Amery war 66 Jahre alt.
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251119PC Rabatt auf Flugticketsteuer entwertet Bemühungen um Klimaschutz
Mensch Mahler am 19.11.2025
Airlines und Passagiere dürfen sich freuen: Flugreisen sollen in Deutschland billiger werden. Doch wie passt das zum Bemühen der Weltklimakonferenz, eine Treibhauskatastrophe zu entschärfen? Schließlich ist Fliegen die klimaschädlichste Art der Fortbewegung. Was die Koalition am vergangenen Donnerstag zuwege brachte, hat der Tübinger Philosoph Ernst Bloch einmal als „Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit“ bezeichnet. Diese Politik widersprüchlich zu nennen, wäre noch höflich untertrieben. Der Kanzler hätte sich seine Stippvisite nach Belém sparen können. Sie wirkt nun mehr als scheinheilig.
Klimaschutz hat einen Preis. Es ist geradezu weltfremd, das dauerhaft ignorieren (oder korrigieren) zu wollen. Wer einerseits wie Merz und dessen Partei sinnvollerweise für marktwirtschaftliche Methoden im Kampf gegen den Klimawandel eintritt, kann andererseits die Verteuerung klimaschädlcihen Verhaltens nicht dauerhaft unterlaufen – durch höhere Pendlerpauschalen oder jetzt einen Nachlass auf die Ticketsteuer. Das konterkariert alles Wortgeklingel zum Thema Klimaschutz.
Und abgesehen davon: Wie kleinklariert sind solche Koalitionsbeschlüsse, gemessen an der Anforderung, vor der die Bundesregierung tatsächlich steht. Sie muss eine habhafte Wirtschaftskrise, die das Land mehr und mehr lähmt, endlich in den Griff bekommen. Wenn der Koalition nicht mehr dazu einfällt als ein Rabatt auf die Ticketsteuer, arbeitet sie am eigenen Scheitern.
Ein Kommentar von Armin Käfer von der Stuttgarter Zeitung
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251118PC Umgebracht von Israel
Mensch Mahler am 18.11.2025
Meine Schwester war neulich im Klinikum. Ihre Bettnachbarin: eine junge Libanesin, die ihr erstes Kind erwartete. Sie telefoniert per Skype mit der Heimat. Plötzlich bricht sie in Tränen aus und schreit laut auf. Das erleidet einen Schock, der beinahe zur vorzeitigen Geburt ihres dritten Babys führt. Die Ärzte können dies durch Intensivbehandlung gerade noch abwenden.
Was ist geschehen? Fragt meine Schwester die junge Frau besorgt. „Ich bin als einzige aus dem Libanon mit meinem Mann hier in Deutschland. Meine Verwandten leben nach wie vor im Süden des Libanon. Mein Cousin ist von einer israelischen Rakete getroffen worden – auf offener Straße. Er hat nichts, aber auch gar nichts mit der Hisbollah und der Auseinandersetzung mit Israel zu tun. Und er war mein wichtigster Gesprächspartner. Er wusste mehr über mich als mein Mann. Jetzt hat er alle meine Geheimnisse und Sehnsüchte mit ins Grab genommen. Er hinterlässt eine Frau und vier Kinder, das jüngste ist gerade mal 3 Monate alt. Ich kann nicht einmal zu seiner Beerdigung gehen und kann wohl nur via Skype teilnehmen.“
Die Geschichte ist erschütternd, zutiefst verstörend. Uns wurde suggeriert, dass der Gaza-Krieg zu Ende ist. Dabei sind lediglich die Geiseln freigekommen – der Gaza Streifen ist nach wie vor zur Hälfte von Israel besetzt. Im Libanon hat Israel eine Mauer jenseits der blauen Linie auf libanesisches Staatsgebiet gebaut und geht mit unverminderter Härte gegen die Hisbollah, aber auch gegen Krankenhäuser und Zivilisten vor – wie im Fall des Cousins der jungen Bettnachbarin meiner Schwester.
Staatsräson würde heißen, dass wir mit allen Mitteln Israel dazu zwingen, von ihrem mörderischen Tun endlich abzuhalten. Das wäre im Sinne der Bevölkerung Israels und seiner Nachbarn.
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251117MM Nein, meine Söhne kriegt ihr nicht!
Mahler meint am 17.11.2025
„Nein, meine Söhne kriegt ihr nicht!“ sagte meine Tochter Sonja in einem Telefongespräch zu mir. Inzwischen war klar geworden, dass ihre Söhne – sie hat 3 – auf jeden Fall gemustert werden würden. Wenn auch die Wehrpflicht für alle nun wohl nicht kommen wird. Dennoch versetzt sie die Aussicht, dass Nick, 17, Paul, 16 und Felix, jetzt 10 Jahre alt eines Tages zur Bundeswehr gehen müssten. Das ist ja gerade eine beängstigende Situation. Der Krieg ist schleichend bei uns angekommen. Letzte Woche flogen zwei Kampfjets im Tiefflug mit einem Höllenlärm gefühlt ein paar Meter über unser Hausdach.
Ich habe nicht nur den Kriegsdienst verweigert (es hieß immer Kriegsdienst und nicht Wehrdienst), war bei der Deutschen Friedensgesellschaft aktiv und habe einige Kriegsdienstverweigerer als Beistand in Verhandlungen begleitet.
Das ist lange her und der Wind hat sich gedreht. Leider in die falsche Richtung. Ich habe mich dabei ertappt, dass ich meinem Enkel Noah, 22 Jahre alt, nicht widersprochen habe, als er den Gedanken geäußert hat, eventuell zum Bund zu gehen, dort den Führerschein und eine Ausbildung zu machen.
Und ich frage mich, was passiert ist. Beziehungsweise in welche Situation uns Putin mit seinem Säbelrasseln gebracht hat. Habe ich auch die Begrifflichkeit ausgetauscht und Kriegsdienst durch Wehrdienst ersetzt? Ehrenhaft Heimatland und Familie verteidigen?
Schon lange gehe ich mit diesen Gedanken schwanger und kämpfe innerlich gegen den Verlust meiner pazifistischen Haltung an. So leicht kriegt ihr mich nicht – genauso wenig wie die Jungs meiner Tochter Sonja.
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251114PC Demokratie stärken
Mensch Mahler am 14.11.2025
Think global – act local. In meinem Heimatort Bad Urach wurde vor 2 ½ Jahren das Krankenhaus geschlossen. Das Gebäude liegt in einem wunderschönen Park zwischen Therme/Kurgebiet und dem mittelalterlichen Stadtkern der ehemaligen Residenzstadt Württembergs mit Schloss und Stiftskirche.
Vorgestern lud der Gemeinderat von Bad Urach Vertreterinnen von Industrie, Gesundheitswesen, Tafelladen, Kirchen und Religionen, Rotem Kreuz, und der Diakonie mit Altenhilfe und der Arbeit mit behinderten Menschen ins Rathaus zu einem großen Meeting. Die Landesbank Baden-Württemberg war mit ihren Vertreterinnen der Städteentwicklung und -finanzierung vor Ort und hat die Rahmenbedingungen einer Übernahme durch die Gemeinde skizziert. Und dann könnte erstmal gesponnen und geträumt werden. Überwältigend, wie viele Ideen da auf einmal auf dem Tisch lagen. Ein offener Prozess ganz am Anfang.
Wohnen, Begegnung, Kultur, Soziale Einrichtungen – und auch Begegnungsflächen über Religionen und Parteigrenzen hinaus wurden angedacht. Mir fiel sofort das House of One in Berlin und das ökumenische Zentrum in der HafenCity in Hamburg ein. Und gleichzeitig habe ich darüber hinausgedacht. Eine Eingrenzung auf Religionen ist mir immer noch zu eng. Eine Begegnungsstätte für alle Menschen in unserer Gesellschaft – das wäre mein Traum.
Was habe ich gemacht? Ich bin gestern bei den Grünen eingetreten, weil ich gemerkt habe, dass man die Kräfte stärken muss, die sich für eine offene Demokratie einsetzen und auf Begegnung statt Ausgrenzung in jeder Form setzen. Mein Ziel ist es, in den Gemeinderat gewählt zu werden und damit noch näher an der Quartiersentwicklung mitten in meinem Heimatort dran zu sein.
Aufbruchsstimmung. Ja, ich bin ein bisschen euphorisch. Aber lebendige Demokratie braucht tatsächlich lokales Handeln.
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251113PC Herbstliche Glücksmomente
Mensch Mahler am 13.11.2025
Der Herbst ist für viele Menschen keine schöne Jahreszeit. Kalt, feucht, klamm. Schade eigentlich! Für einen Blues ist die Herbstzeit viel zu schade! Hier ein paar Tipps, wie sie dem Herbst die schönen Seiten abgewinnen können.
Sommervasen und dünne Wolldecken können weggepackt werden, stattdessen wird es Zeit für gemütliche dicke Wolldecken, Kerzen, Teekannen, Kürbisse und Herbststräuße.
Ein Spaziergang durch einen Park oder den Wald, und sei er noch so kurz, kann Wunder gegen das Gedankenkarussell, das viele von uns begleitet, wirken. Nimm die frische Herbstluft, das durch die sich lichtende Blätter fallende Licht und das Rascheln der herabfallenden Blätter wahr..
Äpfel haben Saison, sind lecker und reich an Vitamin C. Warum sich also nicht auch einen saftigen Apfelkuchen gönnen?
Draußen regnet es und bei dir wird es gemütlich mit deinem Lieblingstee oder Kaffee, einem Stapel Zeitschriften zum Durchblättern oder einem noch-nie-gelesenem oder wieder-neu-für-dich-entdecktem Lieblingsbuch.
Wir freuen uns auch auf die kühleren Tage, man kann die Herbstkleidung endlich wieder herauskramen. Sich das erste Mal wieder in einen Herbstpulli einpacken, ist ein tolles Gefühl.
Genieße einen Wellnesstag ganz nach deinen Vorstellungen und Bedürfnissen – sei es ein Tag in Stille oder ein Nachmittag oder Abend – dick eingemummelt. Oder geh in eine Therme und liege ganz entspannt im Feien im warmen Wasser.
Einen wunderschönen Herbst voller Glücksmomente wünsche ich Ihnen!
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251112PC Kein Ruck geht durch Deutschland
Mensch Mahler am 12.11.2025
Das Gespräch mit einem der führenden Vermögensberater Deutschlands hat mich erschreckt. Wenn es die Zweierkoalition jetzt nicht schnell auf die Reihe bekommt, die deutsche Wirtschaft wieder flott zu kriegen, hat die AfD bei der nächsten Bundestagswahl 40%. Was ist jetzt dran? Taten statt Gequatsche. Die wichtigsten Handlungsfelder:
Energiepreise: Eine Senkung und Stabilisierung der Energiekosten ist entscheidend, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern, wie die Bundesregierung betont.
Eine Entbürokratisierung und beschleunigte Digitalisierung, einschließlich schnellerer Internetverbindungen, sind notwendig, um die Innovationskraft zu steigern.
Es besteht dringender Bedarf an Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur (Straßen, Brücken, Glasfasernetze), um die physische und digitale Grundlage für die Wirtschaft zu schaffen.
Entwicklung und Bildung sind wichtig, um die Wettbewerbsfähigkeit in Schlüsselbereichen wie Wasserstofftechnologien, Robotik und digitalen Technologien zu erhalten.
Eine einfachere und schnellere Genehmigung von Gewerbe- und Industrieflächen ist erforderlich, um Unternehmenswachstum zu ermöglichen.
Eine Stärkung der öffentlichen Forschung und Ausbildung ist entscheidend, um Fachkräfte für zukunftsweisende Industrien zu sichern.
Eine Senkung der Unternehmenssteuern könnte Deutschland als attraktiven Investitionsstandort fördern.
Stärkung der Handelsbeziehungen, insbesondere mit Schwellenländern wie Afrika, die für die Energiewende und die Beschaffung von Rohstoffen von Bedeutung sind.
Ein großer Katalog. Gehen Sie voran, Herr März. Es wird Zeit, bevor hier die Lichter ausgehen und die Radikalen das Land übernehmen.
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251111PC Pop & Poesie hat Sendepause
Mensch Mahler am 11.11.2025
Er hat Radio geliebt – und wir ihn. Matthias Holtmann ist im Alter von 75 Jahren gestorben.
Für mich war Matze ein Vorbild. Kurze Zeit habe ich auch mal unter ihm gearbeitet beim SDR. Den hat er in den 80iger-Jahren entstaubt und die Welle SDR 3 zum beliebtesten Popsender Deutschlands gemacht.
Aufgewachsen in einem Elternhaus, in dem Kunst und Kultur eine große Rolle spielte, mit einem älteren Bruder. Matthias studierte Musik in Köln, war Schlagzeuger in der Band Triumvirat, die bis heute eine große Fangemeinde hat und landete schließlich 1979 beim damaligen SDR – dem Süddeutschen Rundfunk. Als Musikredakteur und Moderator – er prägte "SDR3 – Radio für den wilden Süden".
Seiner Schlagfertigkeit etwas entgegenzusetzen – kaum möglich. Politisch korrekt – eher nicht. Beleidigend – auch nicht! Einfach nur unsagbar schlau und witzig! Wenn man seinen Humor mochte – siehe oben – Stichwort "polarisiert".
Matze Holtmann hat viele Formate im Radio und auch im Fernsehen geprägt. Für mich ist und bleibt die Krönung „Pop & Poesie“. Aktuelle Hits, live gespielt von der SWR-Band und über Musikbett gesprochen vom Godfather des Pop-Radios selbst oder anderen genialen Stimmen. Noch bis ins Frühjahr 2025 war er – stark von seiner Parkinson-Erkrankung gezeichnet – noch live zu erleben. Jetzt schweigt der Tagesbegleiter, Ratgeber und Musik-Guru für immer. Rest in Peace, Matze. Wir werden Dich nicht vergessen – ich auch nicht, weil Du eines meiner Vorbilder und ein Mentor für mich wartst.
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251110PC Götterdämmerung in den USA?
Mensch Mahler am 10.11.2025
Das Brooklyn Paramount Theater hat schon viele große Shows gesehen. Stars wie Ella Fitzgerald, Miles Davis, Fats Domino und Ray Charles standen hier bereits auf der Bühne – doch der letzte Dienstagabend wird in die Geschichte eingehen.
Zohran Mamdani ließ sich im Paramount für einen Wahlsieg feiern
, den es so bisher noch nie gegeben hat. Innerhalb nur eines Jahres hat es der Politiker vom Hinterbänkler aus Albany zum Bürgermeister von New York City geschafft.
Mit 34 Jahren ist Mamdani nicht nur der jüngste Bürgermeister in der Geschichte der Stadt, sondern auch der erste, der nicht in den USA geboren wurde – der erste Muslim, ein selbst ernannter Sozialist. Ein bemerkenswertes Profil für den wichtigsten Finanzplatz der Welt.
In Virginia gewann die frühere Kongressabgeordnete und CIA-Beamtin Abigail Spanberger gegen Winsome Earle-Sears und holte den Bundesstaat nach vier Jahren republikanischer Führung für die Demokraten zurück.
In New Jersey siegte Mikie Sherrill, ebenfalls ehemalige Kongressabgeordnete und Kampfpilotin der US Navy, gegen den Republikaner Jack Ciattarelli.
Drei Wahlen, drei Siege, die nur ein Jahr nach Trumps Wahlsieg am 5. November 2024 auf eine mögliche Trump-Dämmerung hindeuten.
Klar ist jedoch: Eine Anti-Trump-Kampagne allein wird nicht reichen, wenn aus den drei überraschenden Siegen der Demokraten ein nachhaltiger Erfolg werden soll. Wie ihre Strategie fürs gesamte Land aussehen kann, wird die Partei jetzt beweisen müssen.
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251107PC Fastentagebuch – 5. Tag
Mensch Mahler am 07.11.2025
Was passiert eigentlich beim Fasten? Körperlich ist es klar. Wir entschlacken, wir werden überflüssiges los. Geistig, mental: Wir werden leer und ruhig und spüren uns ganz anders. Was wollen wir eigentlich mit unserem Leben anfangen, wenn wir uns bewusst aus dem Konsumrummel und der Fresssucht herausnehmen?
Für mich ist ein Fazit, dass ich Gewohnheiten verlassen will und wieder empathischer werde. Meine wichtigste Erkenntnis: ich merke, wie Gewohnheiten mein Herz verstocken lassen. Träge und steinern wird es, weil ich den Fluss des Lebens blockiere. Verstocktheit heißt: ich finde Argumente, die mein Handeln rechtfertigen. Obwohl ich weiß, dass sie falsch sind.
„Es sind nur Wirtschaftsflüchtlinge“ ist so ein Totschlagsatz. Oder: „Das Boot ist voll.“ Und: es machen ja alle, und es nützt nichts, wenn ich als einzelner Mensch etwas anderes mache.
Im Grunde sind das nur Ausflüchte, die unser Gewissen, so es noch existiert, beruhigen sollen. Es aber nicht können. Also muss ich es betäuben. Mit Konsum, mit Alkohol, mit der Gier nach immer mehr. Was alle tun und was überall geschieht, bekommt eine fast naturhafte Geläufigkeit. So entsteht die fatale Situation der Untat, die fast keine Subjekte hat; der Schuld, ohne dass sich jemand schuldig fühlt und der Tat ohne Täter. Die Gewöhnung raubt das Gewissen.
Drei Dinge nehme ich mit aus dieser Woche:
1. Ich will mich neu spüren mit dem, was mir wirklich wichtig ist.
2. Ich werde einige Yoga-Übungen und ayurvedische Ernährungs- und Reinigungsgewohnheiten in meinen Alltag integrieren und
3. Ich will mir die Zeit nehmen, immer wieder bewusst in mich hineinzuspüren und auf die Signale zu achten, die mir Körper und Gest vermitteln.
Fasten kann man im Allgäu bei info@allgaeuer-fastenwandern.de oder bestimmt auch in ihrer Nähe. Das Internet ist voll von Angeboten.
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251106PC Fastentagebuch – 4. Tag
Mensch Mahler am 06.11.2025
Eigentlich stand im Programm Fastenwandern. Und wir haben das auch reichlich getan, soweit es der vom Fasten ausgezehrte Körper erlaubt. Aber wir gehen trotzdem um Ober-Allgäuer Seen. Gestern waren wir auf alten Burgruinen bei Pfronten. Blich auf die überzuckerten Berge und Schloss Neuschwanstein. Wunderschön!
Aber noch schöner ist die Gruppe. Wir sind 11 – plus Fastenanleiterin und Yogalehrerin. In so einer Woche lernt man sich kennen, tauscht Lebensgeschichten aus. Alte Journalistenregel: nichts interesseiert einen Menschen mehr als ein Mensch. Die Spanne reicht von 46 bis 72. Unter anderem Krankenschwestern, eine Bankerin, eine Unternehmensberaterin. Wir immer bei solchen Veranstaltungen sind die Männer in der Unterzahl. 3:8. Einer ist Architekt und Stadtplaner im Ruhestand und dann sind da noch 2 Theologen. Mein Kollege ist Kommanditist bei Radio Paradiso. Die Welt ist klein.
Beim Wandern, beim Yoga, während der Trink- und Suppenpausen lernt man sich kennen. Und es ist interessant, wie offen man in dieser für Körper und Geist extremen Situation wird. Es dreht sich viel um Krankheiten, Schicksalsschläge. Eine verblüffende Nähe entsteht.
Ich weiß nicht, was mir eigentlich am besten gefällt. Das Fasten an sich nicht. Auch wenn ich wohl zwischen 4 und 5 Kilo verlieren werde und sehr viele tolle Ayurveda-Anwendungen gelernt habe. Ich kann schwer mit dem körperlich schwachen Zustand umgehen. Das Yoga? Das schon eher. Das Anspannen und Entspannen tun Geist und Körper gut. Das Wandern? Ja, natürlich. Das habe ich immer gerne gemacht. Aber: wie immer: Am Ende sind es die Menschen. Faszinierend, Lebensgeschichten kennenzulernen. Die Nähe, die in wenigen Tagen entsteht, macht diese Zeit ganz besonders wertvoll. Morgen ist die letzte Folge meines Fastentagebuchs am Start. Dann verrate ich Ihnen, wo man so fantastisch unterwegs ist.
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251105PC Fastentagebuch – 3. Tag
Mensch Mahler am 05.11.2025
O-Ton Yoga Session
Ich habe Fasten mit Yoga gebucht. Die ersten Tage war es anstrengend. Aber jetzt, wo ich im Fastenmodus angekommen bin, macht es richtig Spaß. Das liegt auch an Mia, unserer Yoga-Lehrerin.
Mia, wozu ist Yoga gut?
Mia, O-Ton 1
Und was genau passiert beim Yoga?
Mia, O-Ton 2
Wir machen den Sonnengruß, den Schmetterling, den herabschauenden Hund, den Krieger – die Session dauert 2 Stunden. Ganz zum Schluss die totale Entspannung, Muskelrelaxans nach Jakobsen. Ganz zum Schluss macht Mia noch eine Nackenmassage mit Blue Lotus, einem ätherischen Öl. Ich glaube, ich bin noch nie so fit und entspannt in den Tag gegangen.
Morgen machen wir eine Wanderung im Oberallgäu, natürlich nach dem Yoga .. freu mich drauf!
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251104PC Fastentagebuch – 2. Tag
Mensch Mahler am 04.11.2025
Spätestens am 2. Tag fragt sich jede und jeder, der fastet: warum mache ich das überhaupt? Selbst wenn das Hungergefühl überwunden ist, ist der Körper schlapp und träge, Kaffeeentzug führt zu Kopfschmerzen – kurz: Der Körper fühlt sich nicht gut an. Man nennt das die Fastenkrise. Kaum jemand, der oder die nicht ans Aufhören denkt. Warum tut ihr euch das an? Ich frage in der 11köpfigen Gruppe. Warum fastest Du? Maria ist 60 Jahre alt und hat schon häufiger gefastet.
O-Ton Maria
Auch Gerdi ist mit ihren 68 Jahren voll dabei. Warum fasten, Gerdi?
O-Ton Gerdi
Und schließlich ist da Elena, 46 Jahre alt. Sie hat einen herausfordernden Job in einer Praxis. Warum fastest Du, Elena?
O-Ton Elena
Fazit: Man fastet, weil es etwas bringt. Für den Körper, aber auch für die Seele. In unserer Austauschrunde fällt mehrmals der Begriff „Re-Start“. Alles auf Anfang.
Ich finde das so verlockend, dass ich über die Fastenkrise des 2. Tages hinwegkommen werde. Morgen berichte ich Ihnen, wie das geklappt hat.
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251103PC Fastentagebuch – 1. Tag
Mensch Mahler am 03.11.2025
Diese Art weicht nur durch Fasten und Beten. Das stammt aus der Bibel, genauer gesagt aus dem Matthäusevangelium. Jesus spricht dort von einer bestimmten Art von Dämonen oder Geistern, die laut seiner Aussage nur durch eine Kombination aus Gebet und Fasten ausgetrieben werden können.
Ich will es wissen. Darum bin ich für eine Woche ins Allgäu gefahren, um zu fasten. Ich komme an in wunderschöner Landschaft. Das ehemalige Hotel wird als Seminarzentrum genutzt. Von meinem Balkon in der obersten Etage kann ich die Alpen sehen. Die Berge sind weiß überzuckert. Ansonsten: nichts außer Gegend. Ein paar kleine Seen, Damwild in einem Gehege vor dem Haus.
Eine sehr freundliche Dame empfängt uns. Unsere Fastenleiterin für diese Woche Suppenfasten mit Wanderungen. In der Anfangsrunde trinken wir unsere Salze oder Rizinus zum Abführen. Damit ist ein Prozess in Gang gesetzt, der folgendermaßen funktioniert:
Beim Fasten stellt der Körper zunächst den Zuckerstoffwechsel um und beginnt nach etwa 12 Stunden, die Kohlenhydratspeicher (Glykogen) aufzubrauchen.
Nach etwa zwei bis drei Tagen beginnt der "Hungerstoffwechsel": Der Körper schaltet auf eine Fettverbrennung um, produziert Ketone als Energiequelle und aktiviert die Zellreinigungsprozesse (Autophagie). Dies schont zunächst die Muskeln, da die Energie primär aus Fett und weniger aus Proteinen gewonnen wird.
Das hat gut geklappt, nach einer Nacht, die ich mehr auf der Toilette als im Bett verbracht habe, wache ich trotzdem ausgeruht auf. Nach einer Runde Schwimmen geht es zum Yoga. Knapp 2 Stunden mit einer ausgezeichneten Yoga-Lehrerin – dann geht’s zum Morgentrinken. Gutes Stichwort: Morgen geht es weiter. Fastentagebuch Tag 2.
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