Stadt & Stimme.
In der 16. Folge von „Stadt und Stimme“ spricht Helga Krismer mit der jüdischen Zeitzeugin Eveline Elisabeth März über Flucht, Exil, Rückkehr und die Bedeutung des Erinnerns. Liesl März schildert eindrucksvoll ihre bewegte Lebensgeschichte: Die Flucht mit ihren Eltern vor den Nationalsozialist:innen, das Ankommen in den USA, ihre Rückkehr nach Wien als Jugendliche und ihre engagierte Arbeit für jüdisches Leben und Erinnerungskultur in Baden. Im Zentrum steht auch der Dokumentarfilm „Schweigen kann ich nicht“ und das Mahnmal-Projekt in Baden.
Eveline Elisabeth März wurde 1938 als Urenkelin des Wiener Papierfabrikanten Ignaz Bleier geboren. Der Sitz der Familie war die Villa Hohe Warte 40 im 19. Bezirk, die heute zum Areal der Geosphere Austria (vormals ZAMG) zählt. Ihre Familie flüchtete noch im Jahr ihrer Geburt über die Schweiz, Frankreich, Spanien und Portugal in die USA, wo sie aufwuchs. 1952/53 kehrte sie nach Österreich zurück, 5 Jahre später wanderte sie nach Israel aus. Dort studierte sie und unterrichtete an Mittel- und Hochschulen. 1975 kehrte sie endgültig nach Österreich zurück.
Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Schicksale ihrer weit verzweigten Familie von der Monarchie über die Erste Republik bis zum Anschluss Österreichs an das nationalsozialistische Deutschland zu erforschen und ihr Wissen an die junge Generation weiterzugeben. Dafür nimmt sie viele Strapazen auf sich. Aber Schulen zu besuchen und mit jungen Menschen über die Folgen der Naziherrschaft zu sprechen, gibt ihr, wie sie sagt, Kraft.
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