In der zweiten Folge von THE OTHER NETWORK – Female Success Stories in the Hidden Job Market spricht Patricia Rennecke mit Katharina Krentz über Netzwerken jenseits von Lautstärke, Selbstvermarktung und Bühne. Im Mittelpunkt stehen Haltung, Beziehungspflege und die Frage, wie tragfähige Netzwerke entstehen, die Menschen wirklich unterstützen.
Katharina beschreibt sich selbst als „angelernte Extrovertierte“. Im Kern ist sie eher introvertiert und kennt das Gefühl, übersehen zu werden, wenn man nicht in der ersten Reihe steht. Genau daraus ist ihr Ansatz entstanden, Netzwerke bewusst so zu gestalten, dass auch leise, reflektierte Menschen sichtbar werden und tragfähige Verbindungen aufbauen können. Diese Episode zeigt, warum Netzwerken keine Frage von Persönlichkeitstypen ist, sondern von Struktur, Klarheit und Mut.
Die zweite Reihe als unterschätzter Erfolgsfaktor
Katharina macht deutlich, dass viele Chancen nicht aus dem engsten Vertrauenskreis entstehen, sondern aus der zweiten oder dritten Reihe. Dort sitzen Menschen, die einen kennen, einen positiv abgespeichert haben und offen sind für neue Impulse. Um diese Vielfalt nutzbar zu machen, denkt sie Netzwerke in Kreisen: einen engen Vertrauenskreis, einen zweiten Kreis mit bestehenden Arbeitskontakten und einen dritten Kreis aus loseren Verbindungen. Diese Struktur schafft Übersicht, Tiefe und Entwicklungsmöglichkeiten.
Konkrete Networking-Tipps aus dem Gespräch
Offenheit, Open to Work und klare Sprache
Katharina positioniert sich klar gegen das Narrativ, dass Jobsuche Schwäche bedeutet. Sie setzt sich dafür ein, offen über berufliche Übergänge zu sprechen und Sichtbarkeit bewusst zu nutzen, etwa durch das Open-to-Work-Badge. Für sie ist Offenheit ein Ausdruck von Selbstführung und Würde. Wer klar sagt, wo er steht und was er sucht, ermöglicht anderen, wirklich zu helfen.
Take-away der Episode
Netzwerken wirkt nicht durch Lautstärke, sondern durch Haltung. Tragfähige Beziehungen entstehen dort, wo Menschen sich zeigen, Verantwortung füreinander übernehmen und offen kommunizieren. Katharina zeigt, dass gerade leise Menschen profitieren, wenn Netzwerke bewusst strukturiert sind und Offenheit als Stärke verstanden wird. So werden aus Kontakten echte Brücken – und aus der zweiten Reihe oft die entscheidende Empfehlung.
1. Katharina pflegt ihr Netzwerk, indem sie sichtbar gibt, empfiehlt und Menschen miteinander verbindet, ohne sofortige Gegenleistung zu erwarten.
2. Katharina bleibt im Gedächtnis, indem sie Beziehungen menschlich gestaltet und nicht nur über Kompetenz definiert.
3. Katharina bereitet sich gezielt auf Events vor, um als Introvertierte klare Anknüpfungspunkte zu haben.
4. Katharina vernetzt sich aus konkreten Anlässen und grenzt sich bewusst vom bloßen Kontaktesammeln ab.
5. Katharina baut Beziehungen zu Zielunternehmen über kontinuierliche Sichtbarkeit und Interaktion auf.
6. Katharina spricht in der Jobsuche offen über ihre Situation und formuliert klar, wobei sie Unterstützung sucht.
7. Katharina stellt direkte, respektvolle Fragen, die Gespräche öffnen, ohne Interna abzufragen.
8. Katharina nutzt Tools und Kontaktlisten, um systematisch bestehende Verbindungen sichtbar zu machen.
9. Katharina arbeitet mit Sounding Boards, um Entscheidungen zu spiegeln und gedankliche Schleifen zu vermeiden.
10. Katharina empfiehlt Buddys oder Wingwomen, um erste Schritte gemeinsam zu gehen.
In der ersten Folge von THE OTHER NETWORK – Female Success Stories in the Hidden Job Market spricht Patricia Rennecke mit Madeleine Scherer über Mut, Mindset, virale Sichtbarkeit und die Kraft der Community.
#01 – #OpenToWork: Viral – aber nicht needy. Wie Madeleine ihren Traumjob bekam
Madeleine verlor ihre Stelle als Head of Marketing & Communication bei ROCK YOUR LIFE! gGmbH – und entschied sich, offen über ihre Situation zu sprechen.
Ihr authentischer LinkedIn-Post löste eine Welle aus: inzwischen über 4.800 Reaktionen, hunderte Kommentare und der Start einer der deutschlandweit größten #OpenToWork Community.
Diese Episode ist ein ehrlicher Einblick in Jobverlust, Aufbruch, Selbstzweifel – und den Moment, in dem man sich entscheidet, für sich selbst einzustehen.
Madeleines wichtigste Learnings & Tipps für Sichtbarkeit auf LinkedIn
1. Schreib nicht verkopft – schreib echt.Madeleine schrieb impulsiv, ohne Feinschliff, ohne Perfektion. Genau das machte ihren Post so stark.„Das Imperfekte war meine Superpower.“
2. Wenn Schreiben schwerfällt: KI als Unterstützung – nicht als Maske.Stichpunkte, Tonalität, Emotionen → KI kann helfen, deine Gedanken zu sortieren.Aber: Den finalen Text immer selbst schreiben, denn Authentizität ist spürbar.
3. Dein Mindset ist entscheidend.
Der wichtigste Schalter war für sie:„Wem will ich eigentlich gefallen? Mir – nicht anderen.“
Nimm nichts persönlich.
Menschen reagieren aus ihren Filtern, nicht aus deiner Wahrheit.
Was Madeleines viraler Post ihr wirklich gezeigt hat: Markt-Research!
Durch ihren Post erkannte sie überraschend klar:
Die NGO- und Social-Impact-Welt, von der sie dachte, sie passe perfekt – meldete sich kaum. Stattdessen kamen Tech, Digitalisierung & KI – Branchen, an die sie sich nie herangetraut hätte. Ergebnis: Ihr neuer Arbeitgeber fand sie über den Post. Nicht umgekehrt.
Die Sichtbarkeit wurde zum Reality-Check, welche Unternehmen wirklich an ihrem Profil und ihrer Haltung interessiert sind.
Future Skills – was für Berufstätige jetzt entscheidend ist
Aus Madeleines Sicht (und ihrer eigenen Reise):
1. KI-KompetenzNicht technisch – sondern praktisch: Tools verstehen, nutzen, anwenden.
2. Persönlichkeit & SelbstreflexionCoaching, innere Arbeit, Klarheit:„Die größten Entscheidungen treffe ich gut, wenn ich mich selbst kenne.“
3. Netzwerk & CommunityEin starkes Netzwerk ersetzt den klassischen Bewerbungsmarkt.
„Über 70 % aller Stellen entstehen im verdeckten Arbeitsmarkt.“
LinkedIn Premium: Madeleines unterschätztes Tool
Madeleine empfiehlt hierüber:
Die OpenToWork Community – wofür sie steht:
Madeleine gründete sie nach ihrem viralen Post – inzwischen tausende Mitglieder.
Was sie besonders macht:
Kein „needy“-Label, sondern Mut zur Sichtbarkeit
Lokale Treffen in ganz Deutschland (Hamburg, Köln, München, Leipzig, Wien, Zürich …)
Austausch zwischen Bewerbenden, HR, Recruitern & Coaches
Wöchentliche Formate: Open2Lunch, Inside HR, Impuls-Sessions
Link zur Community:https://www.linkedin.com/groups/15055014/
Wichtige Links für die Episode
OpenToWork Community
https://www.linkedin.com/groups/15055014/
Dreamjob Hunting – Verdeckter Arbeitsmarkt für Frauen
Ü45https://dreamjobhunting.com
Patricia Rennecke auf LinkedIn:
https://www.linkedin.com/in/patricia-rennecke/
Madeleine Scherer auf LinkeIn:
https://www.linkedin.com/in/madeleine-scherer/
The Other Network – Kanal
https://www.youtube.com/@The-Other-Network
Dokumente zur Episode:
Auf YouTube unter “Resources”
Take-away der Episode
„Zeig dich. Unperfekt. Echt. Für dich.“
Wenn Madeleine eines gelernt hat, dann:
Sichtbarkeit ist keine Selbstvermarktung – sondern Selbstannahme + Mut zur eigenen Geschichte.