Dr. Christopher Rauen ist der Grandmaster im Coachingbereich an der Schnittstelle von Naturwissenschaft, Psychologie und Praxis und wurde 2019 in London als erster Deutscher mit dem „Leading Global Coaches Award“ ausgezeichnet.
Christopher blickt auf fast 30 Jahre Erfahrung im professionellen Coachingbereich zurück. Durch sein Studium in Physik und Philosophie kam er zu Arbeits‑, Organisations‑ und klinischer Psychologie, was ihn veranlasste, wissenschaftliche, evidenzbasierte Methoden in Coaching und Wirtschaft zu übertragen.
Direkt nach seinem Studium hat er als Vermittler zwischen der zahlenorientierten und psychologischen Welt fünf Geschäftsbereiche rund ums Coaching aufgebaut, die Zertifizierung und Entwicklung wissenschaftlich verankern und das Berufsbild Coaching stärken.
Für Christopher steht Coaching heute in Deutschland an einem Scheideweg. Künstliche Intelligenz, Qualitätsfragen und wenige „Brunnenvergifter“ üben Druck aus. Der Coaching Markt ist sehr bunt und unübersichtlich geworden. ER wünscht sich mehr Transparenz und Sichtbarkeit guter Prozesse in der zersplitterten Coachingbranche.
Man muss genau hinschauen, was echtes Coaching ist und was nur oberflächliche Erfolgsinszenierungen oder Entertainment. Christopher warnt, dass viel vermeintliches Coaching eher Unterhaltung, laute Versprechungen und Scheinangebote sind, und dass intransparente, unseriöse Anbieter finanzielle Interessen über echte Wirksamkeit stellen, was dem Berufsstand und KlientInnen gleichermaßen schadet. Er betont, dass das Problem nicht nur beim Angebot, sondern auch bei der Nachfrage liegt. Informierte KundInnen wählen eher professionelle Coaches, weshalb Aufklärungsarbeit in der Branche enorm wichtig ist.
Der Coaching-Kern ist gleichgeblieben, während sich Methoden und Zielgruppen stark ausdifferenziert haben. Christopher sieht einen fundamentalen Unterschied zwischen echtem Coaching und bloßer Unterhaltung, zwischen systemischen deutschen und pragmatisch-evidenzbasierten, nutzenorientierten US-amerikanischen Ansätzen. Coaching ist eine sehr junge Disziplin, die Zeit für Entwicklung und Reife braucht, aber wegen grundlegender menschlicher Bedürfnisse Bestand haben wird.
Entscheidend fürs Coaching sind Perspektivwechsel und die Erkenntnis, dass es keine Wahrheit gibt, sondern nur subjektive Perspektiven. Das Gute ist, dass seriöses Coaching Menschen dort abholt, wo sie stehen.
Gerade Führungskräfte können enorm von Coaching profitieren, doch das Commitment, die Neugierde und die Bereitschaft dazu müssen aus der Person selbst herauskommen und lassen sich nicht aufzwingen. Sonst bleibt Coaching bloßes Scheincoaching.
Führungskräfte haben blinde Flecken, die sich auf Teams und Organisationen multiplizieren. Coaching kann diese sichtbar machen, Brücken bauen und konkrete Verbesserungen ermöglichen. Ökonomisch lohnt sich Coaching oft schon bei kleinen Effekten.
Häufige blinde Flecken von Führungskräften sind Konfliktsymptome statt Ursachen zu sehen und die Haltung „Ich habe recht“ durchzudrücken, was Konflikte verstärkt. Häufig gibt es auch Polarisierungen, die kurzfristig viel erreichen, langfristig aber Organisationen und Menschen schaden können. Das bessere Argument sollte Recht haben und nicht Autorität.
Coaching verhilft zu einer realistischen Wahrnehmung über einfache Richtig-Falsch Schemata hinaus, und zu innerer Freiheit, was die Voraussetzung für eine gute Entscheidungsfindung ist. Coaching hilft, die Selbstwahrnehmung zu erweitern, Konflikte zu lösen und handlungsfähig zu werden. Seriöses Coaching stärkt als wirksames Instrument die Selbsterkenntnis.
Was Diagnostik und Persönlichkeitsanalysen angeht, so warnt er vor übermäßiger, trügerischer Vereinfachung. Die Messwerte der Diagnostik wirken wie ein Radar und liefern Hinweise und Ausschnitte, brauchen aber Kontext und Begleitung und sind kein Ersatz für Dialog.
Erfolg ist für Christopher, wenn Klienten am Ende mehr können, differenzierter wahrnehmen und eine weiterentwickelte
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